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archivierte
Ausgabe 11/2022
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| Klartext |
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Einzige Großmacht |
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| Reiner Schlotthauer |
Man muss sich nicht lange mit großen Worten aufhalten, etwa mit dem von der Zäsur oder des Epochenbruchs. Gar nicht zu reden von der 180-Grad-Wende, wie Politiker ihre Reaktion auf den Krieg, oder, noch mehr, auf das Kriegsverbrechen in der Ukraine beschreiben. Oder ist es eine Umkehr, wenn nicht gar so etwas wie eine weltliche Bekehrung? Augen öffnen sich angesichts des Unrechts. Und unter die Haut geht, wenn Menschen sich nun in ihren Begegnungen korrigieren müssen: Wer einen »guten« Tag wünscht, fügt gleich hinzu: Aber was heißt hier »gut«?
Vielleicht ein Anlass, wieder zum »Grüß Gott« zurückzukehren. Daher noch einmal und ausdrücklich vor Gott: »Was heißt hier gut?« So hört man derzeit verzweifelt auch in seine Richtung fragen. Er hatte doch das Versprechen gegeben, dass die Schöpfung ebenfalls gut sei. Allerdings, wie es sich immer mehr offenbart, wohl eher so zu verstehen, dass sie, die gute, nicht von vornherein perfekt ist, sondern immerzu entwicklungsfähig. Als eine wunderbare Einladung an den Menschen, an ihr mitzuarbeiten, frei wie er ist. Damit sie jeweils in neuer Zeit noch ein Stück besser wird. Und als Angebot, in der Evolution Gottes Geist zu suchen. [...]
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