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archivierte
Ausgabe 14/2014
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Mehr Zierde als Glaube? |
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| Reiner Schlotthauer |
Nein, man muss sich nicht wundern, dass sich Menschen manchmal über die Kirche aufregen, ob sie ihr nun nahe oder fern stehen. Auch wenn sie nicht immer der Glaube eint, so doch immerhin der gesunde Menschenverstand und das feine Gespür für Recht und Unrecht, Demut und Anmaßung. Vor allem regen sie sich auf, weil die Kirche selbst viel zu oft den Blick aufs Wesentliche, auf Kreuz und Auferstehung verstellt, mit einem Missbrauch ihrer Botschaft nach dem anderen, vom Kind bis zum Geld. Das wird wieder mit dem Rücktritt des Limburger Bischofs deutlich, ja überdeutlich.
Nur zu gerne würden sich Gläubige und sogar Suchende vom Geheimnis dieser Welt berühren lassen, angesichts seiner Großartigkeit staunen, ergriffen sein und bis ins Herz geradezu erschauern. Doch die Sehnsucht nach einer solchen Erfahrung des Heiligen als »Tremendum et Fascinosum« ist längst abgelöst – vom kalten, rein köperlichen Schauer, der einem den Rücken herunterläuft angesichts der Fehlleistungen im Vorhof des Tempels bis vielleicht zum Altar selbst. Dazu gehört jetzt auch das Ergebnis des Prüfberichts zum viel debattierten Bauprojekt auf dem Limburger Domberg. Demnach hat der Bischof dort bewusst zu niedrige Kosten angegeben, Kontrollen verhindert und Vorschriften umgangen. Die viel gescholtene Presse hat nicht einmal übertrieben. Kirchliche Öffentlichkeitsarbeit kann auch einseitig sein. [...]
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