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Ausgabe 14/2021
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Hinaus aus dem Grab |
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| Reiner Schlotthauer |
Hätte es noch mehr Beweise gebraucht? Ob nun in der Karwoche oder an Ostern, ob einfach an Werktagen oder, leider Gottes, auch an Sonntagen: Immer wieder wird zuletzt das Allerwichtigste, das Allerheiligste gar, was Christen anzubieten haben, von Missratenem und Selbstverschuldetem verstellt.
Als ob das Ewige Licht auch sonst unsichtbar geworden, der Tabernakel nicht bloß am Karfreitag ausgeräumt, das Kreuz bis in den Herbst verhüllt, die Auferstehungsbotschaft im Mund der über die Menschenferne Entsetzten verstummt wäre: wie in einer unheiligen Litanei. So auch jetzt vor dem wichtigsten Christenfest, da es abermals um die gefühlt ewige Aufarbeitung des Missbrauchs geht – obendrein um den bislang wohl so noch nie gesehenen Protest über die Absage an die Segnung homosexueller Paare.
Kein Wunder, dass auch die Katholiken darüber müde sind, fast wie ihre Landsleute unter der Wiederkehr von Öffnung und Schließung in der weltweiten Pandemie. Oder soll man »weltliche« Pandemie sagen, in Abgrenzung zur kirchlichen? Aber wir wollen nicht schon wieder in Klage verfallen, auch nicht bloß in Kritik, obwohl berechtigt. Denn die Osternacht, die Auferstehungslichter, das wunderbare Exsultet, die begeisternden Lieder und Nachrichten hätten es verdient: »Frohlocket, ihr Chöre und Engel!« Aber das Hindernis muss halt aus dem Weg geräumt werden. Damit nicht immer noch weniger Leute in diesen Genuss kommen. [...]
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