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Ausgabe 15/2012
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Das Wort gehalten |
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| Reiner Schlotthauer |
Wo gibt es sie noch, solch starke Bilder und Worte? Jenseits von Video, Fernsehen und Facebook, jenseits von so vielen Flüchtigkeiten, die es heute millionenfach und morgen vermutlich bereits milliardenfach zu sehen gibt: Nichts kann jenes Licht in den Schatten stellen, nichts kann das, von dem es ausgeht und worauf es hinweist, vergessen lassen, was in der Osternacht, der Nacht aller Nächte, vom Osterfeuer und der Osterkerze gleich ausstrahlen wird. Erinnerung wird auf einmal Gegenwart, Glaube, Wahrheit, und das Jetzt ein guter Vorgeschmack auf die Zukunft. Wo gibt es das noch? So klein wie das Kind zu Betlehem, das der Welt Überwältigendes schenkt, ist zunächst auch das österliche Licht, das über die Menschen, in deren Hände es gerät, erst die Finsternis des Kirchenraums erhellt und dann die Finsternis der Welt. Ausnahmsweise nicht selbst geleistet, sondern als pures Geschenk. Keine Macht mehr den trüben Funzeln dieser Welt! So möchte man rufen, wenn man sich mitnehmen lässt von den Tagen der Karwoche, dem besonderen Rhythmus und der Schwingung, bis zu dieser Stunde, deren Liturgie zusammen eine wundersame und in tiefem Sinne heilsame Einheit bildet.
Keine Macht mehr den Brüchen und Ungereimtheiten! Auch das eine Sehnsucht, die berechtigte Hoffnung auf Erfüllung schöpft. Keine Macht mehr dem Zwist und der Beziehungslosigkeit! [...]
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