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archivierte
Ausgabe 17/2012
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| Klartext |
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Selbst schuld |
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| Reiner Schlotthauer |
An einem Donnerstag war es, am Gründonnerstag, wenn man es genau nimmt, denn dieser Tag hat es verdient, genau genommen zu werden – da rief uns ein Herr an. Ein wenig zornig klang er, denn er hatte sich, wie er sagte, mächtig geärgert über eine in einem Leserbrief geäußerte Ansicht. Er schätze ja sein Sonntagsblatt und er würde es sehr vermissen, aber wenn er noch einmal solche Zeilen von genau jenem Leserbriefschreiber, also ebenfalls ein Herr und Katholik, lesen müsse, dann werde er sich trennen.
Leider wollte sich uns der Anrufer nicht offenbaren, und so blieb er bis heute anonym. Aber so kann er uns wenigstens als Beispiel dienen. Dafür, wie sehr sich Katholiken schwer tun – oder haben sie es nur vergessen? – die abweichende Meinung von Glaubensgenossen auszuhalten. Und ihnen geduldig mit guten Argumenten zu begegnen. Der seit letztem Jahr laufende Dialogprozess, von den einen aus Prinzip kritisiert, von anderen wegen seines schleppenden Verlaufs, hat inzwischen wenigstens ein Ergebnis: dass der vorurteilsfreie Austausch, das Miteinander, das Knüpfen von Beziehungen im Raum der Kirche erst wieder erlernt werden muss. [...]
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