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archivierte
Ausgabe 31/2021
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| Klartext |
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Von der Vorfreude |
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| Reiner Schlotthauer |
Wenn es halt nur um die jetzt beginnenden Olympischen Spiele ginge: Leicht zu verschmerzen wäre es, dass die meisten dieses Mal keine Vorfreude empfinden. Warum wohl? Aber gleichzeitig ertappen sie sich dabei, wenn sie in sich hineinspüren, dass sie sich nicht einmal mehr so richtig auf den bevorstehenden Urlaub freuen können. Zumindest nicht so, wie es mal in den vielen Jahren zuvor gewesen war, als das Leben noch im normalen Rhythmus verlaufen ist. Werden wir den Urlaub überhaupt antreten, ihn zu Ende bringen, geschweige denn aus vollen Zügen genießen?
Fast alles steht schon unter dem Corona-Vorbehalt, selbst ein solch grundlegendes Bedürfnis, sich einmal als Mensch der Sehnsucht sorgenlos hinzugeben. So wie es jetzt montags, wenn die Sonne endlich wieder scheint, gleich wieder warnend heißt: Halt, nicht zu früh freuen, denn sonntags könnte es zu Unwettern kommen. Und mit ihnen neue Wermutstropfen: Nicht nur das Virus, auch das Klima scheint die Ausgelassenheit, aber auch das Gefühl, dass den eigenen Zielen im Leben absolut nichts im Wege steht, wie weggeschwemmt zu haben. Wo sind sie geblieben? Auf der Intensivstation, im Schlamm, auf dem Schrottplatz, auf dem Friedhof. Für immer? [...]
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