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archivierte
Ausgabe 33/2014
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Ein etwas anderes Reiseziel |
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| Reiner Schlotthauer |
Früher noch besuchten ihn Touristen gezielt, heute verirren sie sich höchstens dorthin. Aber es gäbe an diesem Ort, den es überall gibt, wo kultivierte Menschen leben, viel zu entdecken. Es ist kein Museum und auch kein Geheimtipp, an dem noch niemand gewesen sein soll. Welche Überraschung: Es ist der Friedhof. Kein anderer Ort sagt so viel über die Menschen, ihre Vergangenheit, Gegenwart und, wer hätte es geglaubt, ihre künftige Entwicklung aus. Ob nun die Reise nach Spanien, Irland oder nach Österreich geht – kaum ein anderes Ziel bietet so viel Abwechslung und gleichzeitig so viel Tiefgründiges, was alle noch so unterschiedlichen Menschen zu einer Schicksalsfamilie vereint.
Abwechslung, weil diese Orte auf den ersten Blick ebenfalls recht unterschiedlich aussehen. So wie die jeweils Einheimischen andere Bräuche pflegen, andere Tänze tanzen und anders kochen. Als ganz andersartig empfindet der Deutsche die für die Mittelmeerregion so typischen, in Wänden eingelassenen Gruftkammern. Viel weniger aufwendig, aber ähnlich reizvoll sind die Gräber im Norden Europas: grauer Stein, grüne Wiese, daneben tost das Meer – sonst nichts. Und noch einmal ganz anders ist ein Spaziergang über den Wiener Zentralfriedhof. Schon hierzulande gibt es auf kleinem Raum Unterschiede: Gräber in Stuttgart wirken anders als die in Mittelbiberach. Unterschiede? Und doch sind diese am Ende kleiner, als es scheint. [...]
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