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Ausgabe 36/2021
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Die eigene Rolle |
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| Reiner Schlotthauer |
Wie klug der Mensch mittlerweile ist, hat er sich doch so viel Wissen angeeignet, dass es fast ein Wunder ist. Aber warum kann er dann die Welt nicht noch lebenswerter gestalten? Zu einer wirklich heilen und nicht bloß, wie auf dem »Beipackzettel« verhießen, möglichst gesunden? Zumindest ist es nicht nur das Projekt von Eltern, dass es der nächsten Generation besser gehen solle. Auch ist es eines der Menschheit als solcher, auf dass alles gut werde, wie wohl die Religiösen in Erinnerung an die Schöpfungsgeschichte sagen würden. Oder dass halt die Evolution schon alles erledigen werde, wenn auch beides unter den Bedingungen eines Zickzackkurses.
Am Ende ein Leben in Wohlstand und Frieden also, ohne Virus und Klimakatastrophen. Und wenn möglich mit weniger Migration aus Not. Doch lässt es sich darauf verlassen? Manchmal hat man den Eindruck, dass Glaubende wie Nichtglaubende sich einem seltsamen, gar leeren Hoffen verschrieben haben. Ohne dass sie ihre eigene Rolle dabei sähen. Die einen hoffen, dass ein personaler Gott schon noch rechtzeitig alles richten werde, bis hin zu dessen direktem Eingreifen selbst gegen alle Naturgesetze. Und die anderen glauben, dass ohnehin alles seinen Millionen Jahre währenden Gang gehe, ohne größeren Sinn. Fast schon zynisch. [...]
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