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archivierte
Ausgabe 39/2020
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| Klartext |
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Ermutigende Signale |
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| Karin Lutz-Efinger |
Gibt es eigentlich eine Steigerung für »Entsetzen«, »Erschrecken«, »Wut« oder »Empörung«? Als die Bilder von den lodernden Flammen auf der Insel Lesbos in alle Welt gesendet wurden, rangen viele Verantwortliche aus Politik, Kirche und Gesellschaft um Fassung und noch mehr um die passenden Kommentare. Das verheerende Feuer hatte große Teile des mit mehr als 12 000 Menschen völlig überfüllten Lagers Moria verwüstet. Ein Lager, in dem Geflüchtete seit Wochen, Monaten, ja sogar schon seit Jahren darauf warten, dass sie endlich irgendwo in Europa eine neue Heimat finden können. Eine Hoffnung, die schon vor dem Brand und in Anbetracht zögerlicher und uneinheitlicher Politik in den europäischen Ländern fast aussichtslos schien.
Doch kaum war die Glut erloschen, konnte man fast das Gefühl haben, das dramatische Fanal von Moria hätte neben den schrecklichen Lagerzuständen relativ schnell auch die sonst üblichen Vorwurfsmechanismen beendet. Auf die ersten politischen Vorschläge zur Anzahl und Aufnahme der Menschen aus Moria folgte zwar heftige und berechtigte Kritik, doch parallel dazu gab es auch viele ermutigende Signale für schnelle humanitäre Hilfe. Klare Statements und konkrete Vorschläge waren auch aus der Kirche zu hören, wie zum Beispiel vom Rat der polnischen katholischen Bischöfe, der für Migranten zuständig ist und der sich jetzt noch einmal deutlich für eine Aufnahme von Flüchtlingen in Polen ausspricht – einem katholisch geprägten Land, dessen Regierungschef weit weg von einer christlichen Haltung ist und massiv Stimmung gegen Flüchtlinge macht. [...]
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