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archivierte
Ausgabe 4/2018
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| Reiner Schlotthauer |
Es lohnt sich, auf die Seiten 42/43 zu blättern. Dort ist ein Gotteshaus abgebildet, mit dem Emotionen verbunden sind, das so aber leider seit ein paar Tagen nicht mehr »live« zu sehen ist, weil es abgebrochen wurde: Es ist die Kirche im rheinischen Immerath, von Einheimischen liebevoll »Dom« genannt, die dem sich weiter ins Land fressenden Braunkohletagebau zum Opfer fiel. Und doch lässt sich diese ehedem prächtige Dorfkirche wenigstes hier für einige Zeilen noch am Leben erhalten, als Symbol dafür, wie überaus wichtig weiter die Kirche als ganze, als Institution für dieses Land bleiben wird – aber am Ende hoffentlich noch mehr als Lebensgemeinschaft denn als vergangenes und bloß deswegen erhaltenswertes Kulturgut.
Nein, das ist nicht paradox. Zunächst hängt es auch damit zusammen, dass sie, die Kirche, wie kaum andere die zwei Bereiche Mystik und Politik zusammenführen kann. Was wäre menschlich angebrachter? Vernünftig ist es ohnehin und von Evangelium wie Tradition gleichermaßen gefordert, wenn auch nicht immer mutig in die Tat umgesetzt. Politisch wäre sie also, wie in diesem Fall, wenn sie darauf hinwiese, dass der Braunkohleabbau keine Zukunft mehr hat. Warum also ihm weiter so viel Menschliches opfern? [...]
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