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archivierte
Ausgabe 41/2008
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Bitte keine Sonntagsreden! |
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| Andrea Wohnhaas |
Jahrelang haben die Bundesländer vor allem das Wirtschaftswachstum und den Standort Deutschland im Blick gehabt und Politik vornehmlich als Arbeitsmarktpolitik verstanden. Daran ist grundsätzlich nichts Falsches, aber das alleine macht noch keine gesicherte Zukunft aus. Die Zukunft, das sind auch unsere Kinder und Jugendlichen – doch gerade die Schul- und Bildungspolitik wird in manchen Bundesländern vernachlässigt.
Die Wahlen in Niedersachsen und Hessen im Januar haben gezeigt, dass die Eltern eine schlechte Bildungspolitik nicht mehr hinnehmen wollen. Nun hat auch die CSU die Quittung bekommen; die bayerische Regierungspartei hat es mit den Eltern verscherzt. Das »Erfolgsmodell für die Zukunft unserer Kinder« – so das bayerische Eigenlob – überzeugt nicht mehr. Zwar hatte Bayern beim Pisa-Test gut abgeschnitten, doch in keinem Land ist der Bildungserfolg so eng an die soziale Herkunft der Eltern geknüpft wie in Bayern; und das Achtjährige Gymnasium (G 8) wurde ohne ausgearbeiteten Lehrplan aus der Taufe gehoben.
Bedenken der Opposition oder der Lehrerschaft hat man einfach nicht ernst genommen. Nicht ernst genommen fühlen sich die Eltern ohnehin schon lange, und dies nicht nur in Bayern, sondern deutschlandweit. Denn statt Ungleichheiten zu beseitigen, wirken die deutschen Schulen eher als Filter. Immer noch wird in der Grundschule entschieden, welche Zukunft das Kind haben wird. Entsprechend hoch ist der Leistungsdruck schon ab der dritten Klasse. Denn die Chancen und die Möglichkeiten, zu einem späteren Zeitpunkt in eine nächsthöhere Schule zu wechseln, sind nun einmal sehr gering. [...]
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