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Die letzte Energie

Reiner Schlotthauer
Reiner Schlotthauer
Haben Sie schon das Öl für den Winter bestellt? Waren Sie heute schon an der Tankstelle? Schon lange nicht mehr war der Rohstoff so billig. Glatt könnte man die Diskussion um die knapper werdenden Güter, um Co2-Ausstoß und ­Erderwärmung vergessen. Energie ist wieder bezahlbar. Und wem es zu Hause immer noch nicht warm genug ist, kann ja jetzt ohne großen Verlust seine Aktien verbrennen. Außer die von Volkswagen natürlich.
Doch halt, sagt einschränkend, wer die wahren Hintergründe wittert – und vor allem den Ernst der Lage, der wie ein kosmisches Hintergrundrauchen die jüngsten Nachrichten begleitet. Irgendetwas ist faul in diesem Land. Etwas, was über das Naheliegende weit hinausgeht, welches durch die nun hinlänglich bekannte Finanzkrise ausgelöst worden ist und künftig wohl per Rezession und steigender Arbeitslosigkeit immer größere Kreise ziehen wird, bis es am Ende einen selbst erreicht, zu Hause, bei der Arbeit, unter Freunden.
Denn in Wahrheit scheint bereits dem Land die letzte Energie ausgegangen zu sein: nicht nur die auf fossilen Brennstoffen basierende, sondern vor allem jene, die durch ganz andere Quellen gespeist wird als die in Arabien oder der Nordsee. Der Optimismus etwa ist mittlerweile so knapp, dass er gar nicht mehr bezahlbar wäre: Als Antreiber der Gesellschaft ist er in wenigen Tagen geradezu verpufft, auch ausgelöst von Negativschlagzeilen, die sich, oft als einziger Zweck, in der Dramatik nur überbieten wollen. [...]
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