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Beate-Maria Link |
Der November mit seinem oft düsteren Nebelgrau ist der übliche Monat des Totengedenkens. Die Natur zieht sich langsam zum Winterschlaf zurück und die Menschen, wenn sie denn dafür sensibilisiert sind, werden häuslicher und innerlicher. »Ich nehme mir Zeit zum Nachdenken. Mehr als früher. Dazu kommt das Psalmengebet. Das nehme ich sehr ernst. Ich hoffe, dass ich so für die letzte Stunde hier auf Erden bereitet bin«, sagte vor wenigen Monaten der jetzt verstorbene Altbischof von Limburg, Franz Kamphaus, auf dem Internetportal »kirche-und-leben.de«.
Da war es zwar gerade Frühling, aber der 92-Jährige hat gespürt, dass seine Kräfte nachlassen und seine Lebenszeit nicht mehr allzu lange währt: »Ich übe mich im Loslassen.« Am Dienstag wurde er zu Grabe getragen. Die Gedenktage im November laden dazu ein, sich seiner Lieben zu erinnern, die man bereits loslassen musste. Doch in diesen Momenten schaut auch unweigerlich der Gedanke an den eigenen Tod um die Ecke, erst recht, wenn die Vergänglichkeit gesundheitlich spürbar ist.
Mit ihrer Sterblichkeit beschäftigen sich die wenigsten Menschen gern und freiwillig. »Ich glaube, das liegt daran, dass wir Spiritualität, all die Dinge, die es braucht, um mit dem Thema leichter umzugehen, maximal haben verkümmern lassen«, mutmaßte der bayerische Kabarettist und Buchautor Hannes Ringlstetter unlängst in einem Interview der »Süddeutschen Zeitung«.
Sich selbst loslassen fällt leichter, wenn man die begründete Hoffnung hat, nicht ins Nichts zu fallen, sondern aufgefangen und gehalten zu werden. »Ich fühle mich mehr denn je in den Händen des Herrn«, beteuerte einst der baskische Jesuitengeneral Pedro Arrupe (1907–1991), nachdem ihn ein Schlaganfall zur Aufgabe seines Amtes gezwungen hatte. [...]
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