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Ausstrahlung und positives Wirken

Karin Lutz-Efinger
Karin Lutz-Efinger
»Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben, wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben und wird in den Alleen hin und her unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.« In dieser wehmütigen Stimmung endet das Gedicht »Herbsttag«, das der Poet Rainer Maria Rilke im Jahr 1902 schrieb. Menschen, die mit Lebenszäsuren wie Arbeitslosigkeit, Krankheit und anderen Notlagen zurechtkommen müssen, spüren die Melancholie der lichtarmen und kürzer werdenden Tage eines zu Ende gehenden Jahres oft noch intensiver als sonst. Und häufig gesellt sich zu dieser Traurigkeit das bittere Gefühl, mit allen Schwierigkeiten und Problemen allein auf weiter Flur zu sein, vergessen von Gott und der Welt.

An dieser Stelle ist es gut, einen Schritt beiseite zu treten und den vielen Aufregerthemen, den negativen Schlagzeilen rund um Kirche und Gesellschaft einmal nicht so viel Beachtung wie sonst zu schenken. Sondern ganz bewusst den Blick auf die Mitmenschen in der Umgebung zu richten. Auf diejenigen, die keine Kraft und kein Interesse daran haben, sich unentwegt über die Verwerfungen und Skandale unserer Zeit zu empören, weil nämlich die Bewältigung ihres eigenen Alltags so viel Energie kostet. Alleinerziehende, pflegende Angehörige, Kranke, Einsame, Menschen am Rand der Gesellschaft und all diejenigen, die ihre Heimat verlassen mussten und die hier noch nicht so recht angekommen sind: Sie alle müsste man fragen, wie es ihnen geht, worunter sie leiden und wer ihnen zur Seite steht. [...]
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