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Das Katholische Sonntagsblatt,
Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
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archivierte Ausgabe 51/2023
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Auf dem Spiel |
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Reiner Schlotthauer |
»Wir sind umzingelt von Wirklichkeit«: Der Wirtschaftsminister hat Recht, sagt er doch etwas, was die Menschen dann besonders ernst nehmen, wenn die Wirklichkeit scheinbar nur noch aus Krisen, Problemen und Gefährdungen besteht – man sich von ihnen gar so sehr in die Enge getrieben fühlt, dass diese an die Höhlen erinnert, in die sich Homo sapiens vor Tausenden von Jahren zurückzog: aus Angst vor dem Fremden, in der Sache und in der Person. Und die Menschen erst nach dem Sinn fragten, als sie ausreichend Grips entwickelt hatten.
Und sich erst so darüber bewusst wurden, dass die Enge und die Dunkelheit einen doppelten Sinn haben, diese sich auf etwas niederschlagen können, was zwar nicht aus Fleisch und Blut besteht, aber ebenfalls zur Wirklichkeit des Menschen gehört: die Seele. Und sich daher bis heute viele fragen: Wer schenkt über das Materielle hinaus Zuversicht, wer subventioniert die spirituellen Bedürfnisse, wer hält die moralische Schuld-Bremse ein? Welches Gericht wird einmal über die innere Verfassung des Menschen urteilen? Glauben selbst Christen noch an die Wiederkunft Christi? Dauernd ist Advent.
Und wer ist schließlich in der Lage, Hoffnung zu schenken, gar nicht zu reden vom Heil? Fragen über Fragen. A propos: Der ehemalige israelische Geheimdienstchef, auf der Suche nach Frieden für die Menschen in Israel und Gaza gleichermaßen, meinte kürzlich: »Wer keine Hoffnung hat, ist unberechenbar.« Und eine Ordensschwester führte das aktuell Böse in der Welt darauf zurück, dass die heute wieder besonders unruhigen Herzen sich leicht verführen lassen. Und so das Gute umzingeln.
Aber wer kann dann dabei helfen, durch die Risse in der Wirklichkeit das Licht zu erkennen, wer schneidet eine Lücke, durch die die Wahrheit zum Vorschein kommt? Schon wieder Fragen. Wer »reißt« endlich, in Erinnerung an ein altes Adventslied, »die Himmel auf«? Ein »Heiland« soll es angeblich sein, noch mehr, der Heiland schlechthin, der die malträtierte Welt retten will. Kein Thema bei der Weltklimakonferenz in Dubai.
Ein Heiland zudem, der darauf aus ist, dass es Menschen gibt, welche die Wahrheit seiner Botschaft in die Wirklichkeit hinein verkünden, auf dass diese wie eine Schöpfung, ein Geschenk Gottes anerkannt wird. Und so hierzulande auch zum Auftrag der Katholiken wird, einem kleiner werdenden Teil der Bevölkerung, der sich ebenfalls zunehmend von der Wirklichkeit umzingelt sieht – aber leider oft nur dann, wenn sie um den Erhalt ihrer Institution kämpfen: Wie sie früher einmal war. [...]
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