Katholisches Sonntagsblatt - Das Magazin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Zwei Erwachsene und ein Kind lesen das Katholische Sonntagblatt
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Wie ist das mit der Vergebung?
Die Frage nach dem lieben Gott



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Eine Vertrauenswahl

Reiner Schlotthauer
Reiner Schlotthauer
Warum sollte manches nicht einfach so stehen gelassen werden: etwa, dass der vatikanische Fragebogen zu Familie und Sexualmoral gar nicht so schlecht ist. Oder sagen wir sogar »gut«. Und mindestens genauso passabel, nein, wirklich gut ist auch die jetzt vorgelegte Auswertung der Bischofskonferenz – sogar sehr positiv, wenn man sich die möglichen Auswirkungen für die Zukunft der Seelsorge auszumalen versucht, ohne aber gleich den Realitätssinn zu verlieren.

Aber den Sinn für die Wirklichkeit hatte zuletzt eher, wie es schien, die Amtskirche verloren. Aber nicht, weil sie nichts gesehen hätte. Potenzial, Sinn und Sinne gibt es genug. Schlimmer: Sie wollte die Komplikationen in der immer komplizierteren Welt nicht wahrhaben, hat sie stattdessen verdrängt. Dadurch ist sie ebenfalls kompliziert geworden, von ihrer Sprache gar nicht zu reden. Wer aber verkündigen möchte, braucht Spürsinn nicht nur für den Selbsterhalt, sondern auch für die Menschen.

Auch daher ist der Fragebogen gut. Weil es sich die Kirche – zumindest Papst und bestimmte, dialogfreudige Bischöfe – scheinbar nicht mehr so leicht machen will. Denn vorher hat sie es den Gläubigen und jenen, die endlich auch glauben wollen, oft noch erschwert. Und damit sich selbst, trotz so guter Gesinnung. Ihre wertvolle Lehre hat sich immer mehr von dem Leben entfernt, umgekehrt auch die Menschen von ihr. Was hieße dies für ein Unternehmen? Obwohl diese Menschen sich immer noch mit den Grundwerten der Kirche identifizieren, christliche Ideale hochhalten und von der Kirche Hilfe und sogar Orientierung wünschen. [...]
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