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Alles Menschen

Reiner Schlotthauer
Reiner Schlotthauer
Manchmal hilft Distanz, die Dinge klarer zu sehen. Ob nun zeitlich, räumlich oder journalistisch. Aber selbst mit ihr lässt sich immer noch sagen, dass der Synodale Weg wohl genau zur rechten Zeit kommt, als hätte es sich gefügt. Gefügt? Das Wort nehmen selbst Christen kaum mehr in den Mund. Wenn auch dieser Weg, wie so vieles, ein gar menschlich Ding ist. So wie die Kirche insgesamt in diesen Tagen, in guten wie schlechten, sich überaus menschlich präsentiert, trotz ihrer makellosen Botschaft mit so vielen Fehlern. Wer wollte behaupten, er sei die Ausnahme? Das befreit.

Aber was wäre die Alternative zum Synodalen Weg? Schon wieder die Dinge im Sande verlaufen lassen, zuschauen, wie die von Katholiken Verletzten übersehen werden, zudem wertvolle Leute die Kirche verlassen, enttäuscht von Unglaubwürdigkeit und Doppelmoral, vor allem von Menschenferne. Gut, dass der deutsche synodale Weg nun auch als Beitrag zur Weltsynode genutzt werden kann. Katholiken weltweit schauen genau hin, was diese bis jetzt noch mit solch guter Infrastruktur und mit so viel Grips und Witz versehenen Gläubigen vorlegen. Die dabei, auch menschlich, ihre Angst ablegen, Ungesagtes aussprechen, die Grenzen des Denkens überschreiten. Schließlich sind sie von ihrem Schöpfer im Lauf der Zeit mit Gehirn ausgestattet worden. Erst das ermöglichte ihnen, sich zu übersteigen und fragend die Signale Gottes zu empfangen. Wer Andersdenkenden droht, blockiert Transzendenz und Offenbarung. [...]
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