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archivierte Ausgabe 11/2014
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Titelthema |
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Kraft der Vergebung |
»Ich fühle mich gekränkt …« |
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»Blumen hin oder her – ich bin immer noch so richtig sauer. So schnell geht das bei mir nicht mit der Versöhnung!«
Foto: iStock |
Wir kommen nicht unverletzt durchs Leben. Immer wieder kränken wir andere Menschen und werden gekränkt. Manche dieser Wunden gehen tief und wollen einfach nicht heilen. Ruhelos kreisen unsere Gedanken um die andere Person und empört schreit es in uns auf: »Wie konntest du mir das antun?« Wie gehen wir mit solchen Kränkungen um? Einschnappen, schmollen, sich zurückziehen sind meist die ersten Reaktionen. Der Weg zur Versöhnung ist oft lang und steinig. Melanie Wolfers, Salvatorianerin aus Wien, zeigt in einer hier beginnenden Serie Schritte auf, die Vergebung möglich machen. Sie begleitet damit gleichzeitig einen Weg, der auch in der Vorbereitung auf Ostern helfen kann.
Das Beunruhigende ist: Es scheint keinen Lebensbereich zu geben, in dem wir nicht durch andere verletzt werden können oder selbst andere verletzen. Immer wieder kommt es im Berufsleben zu Kränkungen, etwa wenn einem gezielt Informationen vorenthalten werden, man unfair kritisiert oder ungerecht entlohnt wird. Am meisten verletzbar sind wir durch Menschen, die für uns bedeutsam und emotional wichtig sind. Denn nie sind wir verwundbarer, wie wenn wir uns aus Liebe einer anderen Person öffnen und anvertrauen.
Es gibt eine alltägliche Versöhnungskultur für kleine Verletzungen
So sind wir in der Kindheit möglichen Kränkungen und Attacken besonders schutzlos ausgeliefert. Wir brauchen Eltern oder nahe wichtige Bezugspersonen, die uns Geborgenheit und Urvertrauen schenken; die uns den Rücken stärken und ermutigen, das Leben zu wagen. Wenn wir als Kind aber permanent beschimpft oder entwertet, zurückgesetzt oder vernachlässigt wurden, oder wenn wir uns unerwünscht fühlten, so ist das Weiche und Sensible in uns schwer verwundet worden. [...]
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