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archivierte Ausgabe 13/2015
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Titelthema |
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Gesten und Haltungen im Gottesdienst – verstehen wir diese Zeichen? |
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Foto: Kumbabali/Fotolia |
Wer zum ersten Mal in einen katholischen Gottesdienst kommt, kann sich schon wundern: Was tun diese Christen da? Aufstehen, hinsetzen, knien, die Arme ausbreiten, sich an die Brust schlagen … Und manche Bewegungen sind so undeutlich, dass man sie kaum erkennen kann.
Die Gesten in der Liturgie sind vergleichbar mit Verkehrsregeln. Wer sie schon als kleines Kind gelernt hat, hat keine Verständnisprobleme. Aber wer noch nie eine Ampel gesehen hat – woher soll er wissen, dass er bei Rot stehen und bei Grün fahren soll? Wenn Menschen immer seltener in die Kirche gehen oder fremd dazukommen – wie sollten sie diese Zeichen verstehen? Dabei sollen die Gesten das liturgische Geschehen unterstreichen. Aber sind sich denn die Gläubigen noch über die Bedeutung aller Zeichen im Klaren? Wollen sie noch alles aussagen, was mit diesen Zeichen gemeint ist? Schließlich hat sich ja vieles verändert in den Lebensvollzügen – muss dann in der Liturgie alles gleich bleiben? Die Liturgie ist ja auch Kommunikation der Gemeinde mit Gott. Und unsere Großeltern haben mit ihm sicher noch anders geredet als wir heute.
Müssen wir also einfach nur alte Zeichen neu vermitteln? Ist es legitim, sie zu verändern? Anhand von Kreuzzeichen, Kniebeuge und weiteren erklären Experten, wie Zeichen im Gottesdienst verstehbar werden. Und was das Verhalten im Gottesdienst mit dem im Fußballstadion gemeinsam hat.
Drei Finger der rechten Hand berühren erst die Stirn, dann die Brust, die linke und zuletzt die rechte Schulter: das große Kreuzzeichen. In jedem Gottesdienst bezeichnen sich damit zu Beginn und zum Schlusssegen alle Gläubigen. Aber verstehen alle, die es machen, die Bedeutung dieses Zeichens? Oder ist das Kreuzzeichen, wie Romano Guardini einst beschrieb, meistens ein »solch vekrüppeltes, hastiges, bei dem man nicht weiß, was es bedeuten soll«? [...]
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