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Titelthema

Was können wir von den Urchristen lernen?

Was können wir von den Urchristen lernen?
Fotos: Hans Joachim Hoos/iStock, akg (Demetrioskirche, Radoszyce/Polen)
Nicht nur die Welt, auch die Kirche befindet sich im Wandel. Um auf aktuelle Herausforderungen reagieren zu können, ist eine Orientierung an den Ursprüngen gefragt: Was wollte Jesus? Welchen Auftrag hat er seinen Jüngern gegeben? Wie haben diese ihr Christsein gelebt und das Gemeindeleben aufgebaut? Die Jünger Jesu hatten ein großes Privileg: Sie waren ganz nah dran, sie haben ihren Herrn und Meister direkt gehört und erlebt. Das, was sie überliefert haben, ist seit 2000 Jahren Richtschnur des christlichen Glaubens. So, wie die Jünger bei Jesus in die Schule gegangen sind, können wir durch ihr Zeugnis bei ihm in die Schule gehen und lernen, im Glauben zu wachsen. Durch diese Schule des Neuen Testaments will die hier beginnende Serie führen.

Das Neue Testament beginnt mit dem Evangelium nach Matthäus. Das Matthäusevangelium endet mit einem Auftrag Jesu an seine Jünger: »Geht und macht alle Völker zu Jüngern« (Mt 28,19). Es ist der von den Toten Auferweckte, der diesen Auftrag erteilt; es sind die elf noch verbliebenen Jünger, die ihn erhalten, da sie seiner Einladung gefolgt sind, auf einen Berg in Galiläa zu kommen, dorthin, wo alles begonnen hat.

Was normalerweise auf Deutsch mit »Jünger« übersetzt wird, heißt wörtlich: Schüler. »Jünger« geht auf Luther zurück. Er hatte die Sprache seiner Zeit im Ohr, als man vom »Meister« und seinen »Jüngern« sprach; diese Übersetzung hat sich ins Gedächtnis aller Kirchen eingebrannt. Was ein »Jünger« ist, muss man aber heute, da sich die Sprache verändert hat, neu lernen. Zwischendurch sprach man von Lehrlingen, heute heißt es korrekt: Auszubildende. [...]
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