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Titelthema
Osterbegegnungen

Begegnung im Garten – Ostern

Begegnung im Garten – Ostern
Foto: arc/egal/iStock
Der Ostermorgen ist in vielen Familien eine einzige Suchbewegung. Die Kinder können es kaum erwarten, bunte bemalte Eier, versteckte Schokohasen oder ganze Osternester im Garten oder in der Wohnung ausfindig zu machen. Die Erwachsenen verfolgen gespannt, ob die Kinder ihre sorgfältig ausgesuchten Verstecke entdecken. Und wenn man erst etwas gefunden hat, vielleicht sogar Überraschendes, ist die Freude groß. Verstecken, Suchen und Finden – die Motive hängen nicht nur mit Ostereiern zusammen, sondern mit dem Fest selbst. Eine Suchbewegung – vor allem der Frauen – gab es am Ostermorgen nach dem verschwundenen Leichnam Jesu. Doch sie finden keinen Toten, sondern den Lebendigen. Was suchen wir eigentlich an Ostern – im Garten unseres Lebens?

Auch die Evangelien zum Osterfest erzählen uns von der Suche. »Wen suchst du?«, fragt Jesus im Johannesevangelium die weinende Maria von Magdala, die frühmorgens zum Grab gegangen ist und den Leichnam ihres geliebten Herrn nicht finden kann. »Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen« (Joh 20,15). Erst als Jesus Maria beim Namen nennt, erkennt sie, dass sie am Ziel ihrer Suche ist und – am Ende ihrer Trauer. Doch sie kann den Gefundenen nicht halten, was sie so gern würde und was menschlich so verständlich ist.

»Vom Fassen und Lassen« schreibt auch Andreas Knapp in einem der folgenden Gedichte (Seite 14), die allesamt dazu einladen, dem Auferstandenen zu begegnen – auch heute. Er – der Vorübergehende und doch Ewige – hat sich uns greifbar und (ver-)kostbar in der Eucharistie geschenkt. Der Priester und Poet Andreas Knapp, der in Leipzig lebt und der Ordensgemeinschaft der »Kleinen Brüder vom Evangelium« angehört, spürt den biblischen Frauen in seinem Gedichtband »Mit Pauke und Salböl« nach. Darunter sind diejenigen, die Jesus nach seinem Kreuzestod die letzte Ehre erweisen und seinen Leichnam salben wollen. [...]
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