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Ausgabe 24/2017
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| Titelthema |
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Fronleichnam – Ansporn oder Hindernis für die Ökumene? |
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| Foto: arc/picture-alliance, arc/Avalon_Studio/iStock |
Noch immer gibt es, trotz aller ökumenischen Annäherungen in den letzten Jahrzehnten, Glaubenspraktiken, die als typisch katholisch oder evangelisch angesehen werden, wie etwa die Feier des Karfreitags und des Fronleichnamsfestes. Während Katholiken mit dem einst als rein evangelischen Feiertag geltenden Karfreitag heute sehr wohl etwas verbinden können, gilt Umgekehrtes nicht für das Fronleichnamsfest. Schon Martin Luther machte aus seiner tiefen Abneigung gegenüber Fronleichnam, dem »Hochfest des Leibes und Blutes Christi«, keinen Hehl. Offen bekennt er: Ich »bin (…) kainem Fest nye feinder gewest wenn disem Fest« (Weimarer Ausgabe der Lutherschriften). Am Fronleichnamsfest scheiden sich offensichtlich die konfessionellen Geister: Verehrung oder Entehrung des heiligen Sakraments, Feier oder Schauspiel, Gottesdienst oder Gotteslästerung? Der konfessionelle Graben scheint tief zu sein. Kann er überwunden werden? Ist das Fronleichnamsfest Ansporn oder Hindernis für die Ökumene? Mit einer hier beginnenden Serie gehen wir dem Abendmahls- und Eucharistieverständnis der Konfessionen auf den Grund.
Dem Fronleichnamsfest liegt eine sogenannte eucharistische Schaufrömmigkeit zugrunde, wie sie sich im Mittelalter, ausgehend von der Elevation, der Erhebung und dem Zeigen des Leibes und Blutes Christi in der Eucharistie, auszubilden begann. Der Elevation kam im Rahmen der eucharistischen Frömmigkeit des Mittelalters eine enorme, teils sogar magische Bedeutung zu. Das Sehen der konsekrierten Schauhostie wurde letztlich wichtiger als der Kommunionempfang. Diese Elevationsfrömmigkeit wurde in der Reformationszeit nicht ohne Grund zu einem bedeutenden Kontroversthema. [...]
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