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Titelthema

Schwäbisch katholisch – ein Appetitanreger

Schwäbisch katholisch – ein Appetitanreger
Unsere Bilder (im Uhrzeigersinn): Konkathedrale St. Eberhard in Stuttgart; Standartenträger beim Blutritt in Weingarten; Basilika St. Vitus (re.) und die heute evangelische Jesuitenkirche in Ellwangen ; Palmsonntag in Riedlingen.
Fotos: vikif/iStock, Dar1930/iStock, arc/Rudel-Regenscheit, picture alliance, arc/Hageneder, Warnack
Wer als Schwabe nach Mainz oder Münster zieht, wird schnell als solcher identifiziert und bekommt Sätze zu hören wie: »Sie sprechen so einen drolligen Dialekt.« Wer als Schwabe dort einen Gottesdienst besucht, merkt schnell, dass mittelrheinische und westfälische Katholiken schneller beten als schwäbische. Aber gibt jenseits solch oberflächlicher, subjektiver Eindrücke, religiöser Hinsicht etwas Typisches und alle Schwaben Verbindendes – so wie es in der Kulinarik vielleicht Maultaschen sind? Gibt es einen »schwäbischen Katholizismus«? Was unterscheidet Frömmigkeit und kirchliches Leben hierzulande von anderswo? Und was eigentlich »schwäbisch«? Im folgenden Beitrag will Kirchenhistoriker Claus Arnold »Appetit machen« auf wichtige Fragen rund um Glaube und Heimat: Wie ist der unklare Begriff eines »schwäbischen Katholizismus« nach dem Zweiten Weltkrieg in kirchenhistorischer Perspektive gebraucht worden? Gibt es Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale in der jüngeren Rottenburger Diözesangeschichte? – Es ist angerichtet.

Historisch gesehen reichte Schwaben als mittelalterliches Stammesherzogtum schon einmal von Ellwangen bis Chur und von Kolmar bis Augsburg. Doch nach dem Untergang der Staufer 1268 wurden geographische Abgrenzungen zusehends schwierig bis unmöglich, man grenzte sich auch mental gegeneinander ab – etwa die Kuhschweizer gegen die Sauschwaben, die Allgäuer gegen die Württemberger, die Badener gegen die Schwaben und schließlich teilweise auch die katholischen Oberschwaben gegen die evangelischen Württemberger. [...]
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