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archivierte Ausgabe 28/2023
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Titelthema |
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GOTTES JA ZU JEDEM KIND |
Gott sagt Ja zu jedem Kind |
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Hoffentlich ist alles in Ordnung? – Das fragt sich wohl jede Schwangere vor einem Arzttermin. Kommt bei einem Test eine Behinderung ans Licht, ist das für jede Mutter erstmal ein Schock. Foto: artursfoto/Adobe Stock |
Für die meisten Frauen ist ein positiver Schwangerschaft stest eine der schönsten Neuigkeiten im Leben. Doch der große Stress fängt erst danach an. Ständig stehen Arzttermine und Untersuchungen im Terminkalender, am Anfang kann schließlich noch viel passieren. Mit der heutigen Medizin gibt es mittlerweile viele vorgeburtliche Tests, um die Sorgen der Mütter und Familien geringer zu halten. Diese können aber zu noch mehr Stress und vor allem Druck führen, besonders wenn bei einem Test herauskommt, dass das Kind mit einer Behinderung auf die Welt kommen wird. Daniela Rinderknecht hilft Müttern in so einer Situation und weiß, dass eigentlich die Gesellschaft und Politik mitverantwortlich sind, wie Frauen mit diesen Testergebnissen umgehen. Denn aus christlicher Sicht sollte jedes Leben lebenswert sein. Am Ende ist es Gott, der Ja zu jedem Kind sagt.
Melanie, 30 Jahre alt, ist in der achten Woche schwanger. Sie ist aufgeregt wegen ihrer ersten Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin. Diese bestätigt die Schwangerschaft, macht einige Untersuchungen und stellt viele Fragen. Eine davon lautet: »Wollen Sie durch einen einfachen Bluttest abklären lassen, ob Ihr Kind das Downsyndrom (Trisomie 21) oder die stark lebensverkürzenden Trisomien 13 oder 18 hat? Die Krankenkasse bezahlt diesen Test.«
Melanie entscheidet sich gemeinsam mit ihrem Mann dafür. Sie will alles richtig machen, und wenn die Krankenkasse diesen Test bezahlt, ist es sicherlich eine wichtige Untersuchung, denkt sie. Außerdem kann es nicht schaden, zu wissen, dass mit dem Kind alles in Ordnung ist. Knapp zwei Wochen nach der Blutentnahme bekommt sie einen Anruf mit der Nachricht, dass der Test unauffällig ist. Sie ist erleichtert.
Andere Frauen erhalten ein auffälliges Testergebnis, das heißt, der Abgleich der DNA ihres ungeborenen Kindes mit Referenzwerten ergibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kind eine Trisomie 13, 18 oder 21 hat. Eine eindeutige Diagnose kann der Bluttest nicht bieten – dafür ist eine Fruchtwasseruntersuchung notwendig. Bei jüngeren Frauen kommt hinzu, dass der Test, auch Nichtinvasiver Pränataltest genannt, eine hohe Falschpositivrate hat. Ein positives Testergebnis bei einer 30-jährigen Schwangeren ist bei einer Trisomie 21 nur zu 61 Prozent richtig positiv, das heißt, mehr als ein Drittel dieser Frauen mit einem auffälligen Testergebnis werden unnötig in Angst und Sorge versetzt.
Ein auffälliger Test bedeutet Wochen der Unklarheit, häufig auch Paarkonflikte und (drohende) Bindungsabbrüche zum Kind. In dieser Situation ist die neutrale Beratung durch speziell geschulte Fachkräfte in einer Schwangerenberatungsstelle eine fundamental wichtige Unterstützung.
Das Downsyndrom beruht auf einer Variante des menschlichen Chromosomensatzes, bei der das 21. Chromosom dreifach vorhanden ist. Aus dem Wissen um das Vorliegen einer Trisomie 21 ergeben sich also keine ursächlichen Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem können vorgeburtlich keine eindeutigen Prognosen über die zukünftige körperliche und geistige Entwicklung des ungeborenen Kindes getroffen werden. Wozu führt also eine Untersuchung wie der Bluttest, wenn der auffällige Befund bestätigt wird? [...]
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