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archivierte Ausgabe 34/2022
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Titelthema |
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Moral in der Bibel |
Wie viel Moral steckt in der Bibel? |
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Die Frage nach der Moral bestimmt auch oft das Gespräch zwischen den Generationen. Welche Orientierung bietet da die Bibel? Bei einem gemeinsamen Blick hinein kann man auf die richtige Spur kommen. Foto: eyecrave productions/iStock |
Es könnte so einfach sein: Man schlägt die Bibel auf und findet dort genaue Handlungsanweisungen für bestimmte Situationen des Lebens oder zumindest moralisch empfehlenswerte Haltungen, die konkret anzuwenden sind. Aber so einfach ist es eben nicht. Oft muss man in der Heiligen Schrift regelrecht aus dem Kontext herausknobeln, welches Verhalten genau im christlichen und damit im Sinne Jesu ist. Wie viel Moral steckt also in der Bibel? »Ungeheuer viel! Zumindest mehr, als man denkt. Und manchmal auch weniger, als man glaubt«, sagt unser Autor, der Münchner Moraltheologe Christof Breitsameter, und erläutert einige bekannte Beispiele.
Beginnen wir mit dem Mehr: Ein gutes Beispiel dafür ist die allseits bekannte Geschichte von den Talenten. Da wird erzählt, dass ein reicher Herr verreist und seinen Angestellten Talente hinterlässt, einem fünf, einem anderen zwei und wieder einem anderen nur eines. Als dieser Herr von seiner Reise zurückkommt, zitiert er alle seine Beschäftigten, und, Sie wissen es alle, muss feststellen, dass zwei tüchtig waren und »ihre« Talente verdoppelten, während der Dritte sein Talent vergraben hat.
An und für sich wäre das nicht aufregend, denn dieser Mann hat nichts gestohlen, er gibt das eine Talent ja wieder zurück. Doch der Auftrag lautete, es zu vermehren. Nun haben wir uns angewöhnt, mit dem Begriff des Talents eine Art von Begabung zu verbinden. Dann ginge es darum, seine Begabungen in die Gemeinde einzubringen, ja noch mehr, sie zu entfalten, zum Nutzen aller – übrigens ist das eine Deutung, die schon ziemlich bald nach dem Verfassen des Textes eingesetzt hat.
Allerdings muss uns eine Bemerkung stutzig machen: Wer hat, dem wird gegeben, wer nicht hat, dem wird auch noch genommen, was er hat. Kann ein guter Gott so denken? Kaum! Und noch übler: Der eine Diener, der sein Talent gepflegt, wenn auch nicht vermehrt hat, wird in die Finsternis verstoßen, wo Heulen und Zähneklappern herrschen. Ist so ein guter Gott? Sicher nicht! Wie kommen wir aus diesem Dilemma heraus? Unzählige Deuter haben sich an dieser Frage abgearbeitet. Die schlichte Antwort lautet: gar nicht! Die ganze Deutung ist falsch. Sie geht ganz anders, wie der Exeget Martin Ebner dargelegt hat.
Die Beispielgeschichte handelt von einem Mann, der Finanzgeschäfte tätigt und hohe Zinsen verlangen kann. Vermutlich gewährt er Kredite an Menschen, die irgendwie in Not geraten sind. Nun ist es schon biblisch belegt, dass Kredite als Notdarlehen gewährt werden sollen, Zinsen sind da verpönt. Was sicher nicht akzeptiert wird, sind Wucherzinsen, die Menschen in Existenznöte treiben konnten, bis dahin, dass einer alles verlor, Haus und Hof. Man vermutet, dass es nicht wenige reiche Menschen genau darauf anlegten. Sie wollten sich auf diese Weise immer mehr Reichtum verschaffen. [...]
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