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Titelthema

Leben in Balance – wie kann es gelingen?

Leben in Balance – wie kann es gelingen?
Eine gute Balance: Erkennen, was einen trägt und entdecken, wo die eigenen Kraftquellen liegen.
Foto: iStock
In der Urlaubszeit, wenn sich die Gedanken ordnen und frei fließen können, sinnieren viele Menschen über ihr Leben nach. Etliche nehmen sich dann vor, es etwas ruhiger angehen zu lassen, mehr Sport zu treiben, vielleicht sogar mehr zu meditieren und immer pünktlich Feierabend zu machen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben, zwischen notwendigen Pflichten und frei gestalteter Zeit – das wünschen sich viele Menschen für ihren Alltag. Während aber die einen unter »Leben in Balance« ein gutes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit verstehen, wollen die anderen die Trennlinie zwischen beiden Polen nicht so scharf ziehen. Denn sie empfinden berufliches Tun und alltägliche Aufgaben genauso erfüllend wie privat genutzte Stunden. Wie kann es also gelingen, das »Leben in Balance«? Christen, die in der Diözese beruflich viel mit diesem Thema zu tun haben, geben ihre Tipps dazu.

Für Joachim Reber sind »Leben in Balance« oder »work-life-balance« nicht nur zeitgeistige Slogans sondern wichtige Inhalte seiner alltäglichen Arbeit. Der Theologe ist seit 2005 verantwortlich für die Mitarbeiterseelsorge und spirituelle Bildung im Caritasverband für Stuttgart. Aus den persönlichen Gesprächen mit den Kollegen weiß er, dass die Lebensbalance von Menschen aus dem Gleichgewicht geraten kann, wenn das berufliche Tun nur noch als kräftezehrender Faktor wahrgenommen wird.

In drei Schritten nähert er sich in »seelsorgerlichen Settings«, in Teamgesprächen und Klausurtagen den Job-Problemen an.

Besondere Kraftfresser genauer anschauen

»Zunächst rate ich allen, einmal innezuhalten und den eigenen Krafthaushalt bewusst wahrzunehmen. Besondere Kraftfresser empfehle ich, genauer anzuschauen«, so Reber. Ist es die Arbeit selbst, sind es die vielen verschiedenen Aufgaben oder bestimmte Personen? Der zweite Schritt heißt: Vor Überlastung schützen, Entlastung schaffen. Hier gelte es vor allem zu prüfen: »Gibt es nicht grundsätzlich ein Missverhältnis zwischen dem, was andere von mir fordern und dem, was ich realistisch versprechen kann?« [...]
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