Katholisches Sonntagsblatt - Das Magazin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Zwei Erwachsene und ein Kind lesen das Katholische Sonntagblatt
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Wie ist das mit der Vergebung?
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Titelthema
Spiritualität des Spaziergangs

Spazierengehen – in Freiheit unterwegs

Spazierengehen – in Freiheit unterwegs
Ganz im Gehen und im Augenblick sein: Ein Spaziergang ist nicht einfach nur Erholung, sondern auch spirituelles Tun.
Foto: analogicus/pixabay
Ein paar Schritte durch den Wald, am Fluß entlang, im nahe gelegenen Park oder auf den Gehwegen von Dörfern und Städten – ein Spaziergang ohne großes Ziel ist mehr als eine kurze Unterbrechung des Alltags, der mit seinen vielen Verpflichtungen und Aufgaben oft so übervoll ist. Denn der aufrechte Gang sorgt für neue Energien und Wohlbefi nden, und in der gleichmäßigen, lockeren Bewegung können die Gedanken fließen, zur Ruhe kommen und sich neu sortieren. Warum Spazierengehen auch viele spirituelle Seiten und sogar biblische Dimensionen hat, beschreibt der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün in unserer Titelgeschichte.

Spazierengehen ist etwas anderes als Wandern. Wer wandert, wandelt sich. Das deutsche Wort »spazieren« geht auf das lateinische Wort »spatiari« zurück, das »einherschreiten, sich ergehen, lustwandeln« bedeutet. Beim Spaziergang strenge ich mich also nicht an und muss so und so weit gehen. Vielmehr freue ich mich, mir Raum zu schaffen. Es ist eine Lust, sich zu ergehen, zu lustwandeln. Dennoch geschieht auch beim Spaziergang das, was wir allgemein mit dem Gehen verbinden. Daher möchte ich einige theologische Gedanken zum Gehen entfalten, wie sie uns die Bibel anbietet.

Die Heilsgeschichte beginnt in der Bibel mit dem Auftrag Gottes an Abraham: »Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus, in das Land, das ich dir zeigen werde« (Gen 12,1). Dieser Auszug ist für Paulus ein Bild für unseren Glauben. [...]
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