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archivierte Ausgabe 41/2024
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Titelthema |
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ROSENKRANZ |
Rosenkranz – ein vergessenes Gebet? |
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Wer Jesus beim Rosenkranzbeten sein eigenes Herz mit allen Emotionen ausschüttet, erlebt, dass Freude und Schmerz darin geteilt werden können und sich mit den Empfindungen Jesu verbinden. Foto: princessdlaf/iStock |
Der Oktober gilt traditionell als Rosenkranzmonat. In vielen Kirchen wird zu Rosenkranzandachten eingeladen. Doch viele zumal jüngere Christinnen und Christen haben heute ihre Schwierigkeiten mit dem Rosenkranz. Gleichzeitig entwickeln sich zahlreiche alternative Andachtsund Meditationsformen – sogar multireligiös –, die sich einer Gebetsperlenschnur bedienen. Auch die beliebten »Perlen des Glaubens« gehören dazu. »In meinen Augen ist der Rosenkranz in Zeiten vieler gleichzeitiger Krisen und Nöte das einzigartige Christusgebet, durch das spürbarer Trost erwachsen kann«, ist der Hamburger Pfarrer Felix Evers überzeugt. »Es ist das Gebet, in dem Jesus seine Hand um die Schulter des leidgeplagten Geschöpfs legt und sagt: ›Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen‹« (Mt 11,27 ff .). Zeit also, den Rosenkranz neu zu entdecken …
Papst Leo XII. prägte 1884 die Deutung des Monats Oktober als Rosenkranzmonat. In der bewegten Geschichte des Rosenkranzgebets gilt das Ereignis vom 7. Oktober 1521, die Seeschlacht von Lepanto, als herausragend: Die katholische Streitmacht besiegte die türkische Mittelmeerflotte. Das inständige Beten des Rosenkranzes war diesem Sieg vorausgegangen; 1573 stiftete Gregor XIII. das »Rosenkranzfest« als »Gedenktag unserer Lieben Frau vom Sieg«. Am 5. August 1716 wurde dieses Fest auf die Weltkirche ausgedehnt. Die heutige Form erhielt das Fest durch Papst Pius X., der den »Gedenktag der Allerseligsten Jungfrau Maria vom Rosenkranz« auf den 7. Oktober legte und das Siegesfest von Lepanto integrierte. Für den klar begrenzten Zeitraum eines vollständig gebeteten Rosenkranzes mit all seinen beruhigenden Wiederholungen vereinen sich Jesus und der vielfach belastete Mensch auf Augen- und Herzenshöhe. Jesus ruft uns auf, zu ihm zu kommen und uns mit ihm zu verbinden: »Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht« (Mt 11,28) und wird so während des Rosenkranzgebets zur Antwort in Person auf die oft bittere und bange Frage nach dem »Warum?« des Leids. »Credo« kommt aus dem Lateinischen »cor« (Herz) »dare« (geben): »Das eigene Herz jemandem übergeben. An jedem Herz-Jesu-Freitag stellen wir den neuen Monat unter das Herzenswort: »Herz Jesu, bilde unser Herz nach Deinem Herzen!« Das Herz-Jesu-Fest entfaltet dieses Gebet. Der christliche Glaube setzt sich nicht additiv zusammen. [...]
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