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archivierte Ausgabe 46/2021
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Titelthema |
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Juden und Christen – wie kommen wir uns näher? |
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In Kürze sind sie wieder zu sehen: Der Weihnachtsbaum und der Davidstern am Chanukka-Leuchter vor dem Brandenburger Tor: Symbole einer gebrochenen Beziehung.
Foto: picture-alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen |
Unter der Überschrift »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« finden in diesem Jahr vielfältige Feierlichkeiten und Veranstaltungen statt. In den Medien finden sich Angebote zu ganz unterschiedlichen Themen. Das Spektrum reicht von Chanukka über koscheres Kochen und Klezmer-Musik hin bis zu den »Kölschen Kippa Köpp«, der einzigen jüdischen Karnevalsgesellschaft bundesweit. Den jüdische Kultusgemeinden, die sich im Rahmen dieses Jubiläumsjahrs vorstellen, ist es wichtig, die dunklen Schatten der Shoah nicht zu verdrängen, aber das Judentum des 21. Jahrhunderts auch nicht darauf zu reduzieren. So bietet das 1700-jährige Jubiläum mehr als nur einen Blumenstrauß unterhaltsamer Themen. Es führt zu der Frage, worin heute die besondere Qualität der Beziehungen zwischen Juden und Christen liegen könnte. Eine Antwort darauf findet sich bei Martin Buber, dem »großen Brückenbauer des interreligiösen Gesprächs« (Karl-Josef Kuschel).
Wenn der Name Martin Buber fällt, denken viele zuerst an die »Erzählungen der Chassidim«, an das »Dialogische Prinzip« und vielleicht auch an die »Verdeutschung« der Hebräischen Bibel, die er in den zwanziger Jahren mit seinem engen Freund Franz Rosenzweig begann und die ihn fast sein ganzes Leben lang bis in die 1960er-Jahre begleitet hat. Den geistigen Werdegang Bubers, der sich in jungen Jahren zunächst ganz vom Judentum abgewandt hatte, hat der Tübinger Theologe Karl-Josef Kuschel auf beeindruckende Weise nachgezeichnet. Er berichtet denn auch von zwei Besuchen Bubers in den Jahren 1930 und 1933 im Lehrhaus in Stuttgart, einer Einrichtung, die er selbst 1926 mitbegründet hatte. [...]
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