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Das Katholische Sonntagsblatt,
Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen
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archivierte Ausgabe 48/2023
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Titelthema |
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Herzen ansprechen |
Wie sprechen wir die Herzen an? |
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Das Herz als Sitz der Seele: Wie kann es der Kirche heute gelingen, die Herzen moderner Menschen mit ihren Sorgen, Freuden und Bedürfnissen zu erreichen? Foto: anandaBGD/iStock |
Die Herzen der Menschen wirklich anzusprechen, Frauen und Männern in ihren Sorgen, Nöten und Bedürfnissen zur Seite zu stehen – das ist Aufgabe der kirchlichen Seelsorge und ihr innerster Wesenskern. Im Blick auf den Priestermangel ist gerade die Seelsorge der Bereich, den die Menschen besonders schmerzlich vermissen. In krisenhaften Zeiten wie diesen, in denen es vermehrt auch um existenzielle Fragen geht, sind die Seelsorgerinnen und Seelsorger gefragter denn je. Wie gelingt es ihnen, ihrem Gegenüber – trotz oftmals knappem Zeitbudget – Präsenz, Empathie, Mitgefühl und Menschlichkeit zu zeigen? Und was braucht es außerdem, damit sich Menschen tief in ihren Herzen erkannt, angenommen und verstanden fühlen?
»Mit dem Herzen zu denken, ist die rechte Art für die Menschen«, meinte der Urwalddoktor Albert Schweitzer. Natürlich kann niemand mit dem Herzen denken. Für das Denken ist das Gehirn zuständig. Das war selbstverständlich auch Albert Schweitzer klar. Er aber spielt auf die bildhafte Bedeutung des Herzens als Sitz der Seele an, so wie schon der griechische Philosoph Aristoteles das Herz für das Seelenorgan schlechthin hielt.
Bis heute hat sich diese Sichtweise als Bildsprache erhalten. Mit dem Herz als Metapher drücken wir Gefühle und Seelenregungen aus, von Herzschmerz bis Liebesglück. Es ist völlig legitim, sich auch in der praktischen Seelsorge die Frage zu stellen, wie weit wir mit dem, was wir als Kirche tun können, die Herzen der Menschen wirklich erreichen. Die Zeit, und damit verbunden auch die Praxis, in der die Kirchen einfach nur handeln mussten, während das Kirchenvolk schön brav gehorchender Empfänger war, ist unwiederbringlich vorbei. Schon der Begriff »Pastoral«, mit der Seelsorge allgemein und landläufig bezeichnet wird, geht den neuen Weg spätestens seit dem letzten Konzil. Das Bild des gütigen und treusorgenden Hirten (»pastor bonus«), der sich um das verlorene Schaf kümmert und dafür sogar die 99 übrigen zurücklässt, bildet das Fundament und ist nicht nur Vorlage für Schlafzimmerbilder im Nazarener Stil. Es geht in der Seelsorge wirklich ums Herz und um alles das, was mit dem Herzen in Verbindung gebracht wird.
Wem eine Person am Herzen liegt, dem ist diese Person nicht gleichgültig. Sie ist kostbar und wertvoll, wir kümmern uns um diese Person und nehmen Anteil an ihrem Leben. Es besteht eine emotionale Beziehung und eine Verbundenheit, die auch sehr tief gehen kann. Wenn sich diese Person freut, dann freuen wir uns mit. Und wenn diese Person leidet, dann leiden wir selbst mit. Die Gegenwart Gottes ist nicht einfach nur eine transzendentale, sondern eine wirkliche menschliche Erfahrung. Über die Wunden in dieser Welt begegnen wir dem Auferstandenen, machen wir Auferstehungserfahrungen. Seelsorge muss daher ein echtes Herzensanliegen sein und ganz offen die Wunden und den Schmerz der Menschen in den Blick nehmen wollen. Die Begegnung des Apostels Thomas mit dem Auferstandenen, die Berührung seiner Wundmale und das Bekenntnis des Apostels »Mein Herr und mein Gott« sind der Glutkern jeder Pastoral. [...]
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