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Titelthema

Kranksein – ein Türöffner?

Kranksein – ein Türöffner?
Eine Krankheit muss nicht unbedingt Türen zuschlagen, sie kann auch öffnen für einen tieferen Sinn.
Foto: Tarik Kizilkaya/iStock
»Hauptsache gesund!« Das ist es, was ein gelingendes Leben ausmacht, meinen wir, erst recht in diesen durch Corona bedrohten Zeiten. Keiner will krank sein, gesund jeder. Aber das ist leider nicht die Realität unseres Lebens. Wir bewegen uns immer wieder zwischen den Polen »Gesundheit« und »Krankheit« und irgendwann erwischt jede und jeden von uns eine Erkrankung. Oft können wir leichtere und mittelschwere Krankheitsverläufe durch viel fältige Hilfen überwinden. Nicht selten trifft uns aber etwas wirklich Ernstes, etwas, das unser gesamtes bisheriges Leben verändern kann. Denn, nicht nur Glück und Freude, sondern auch Not, Krankheit und Leid bestimmen seit Menschengedenken unser Dasein und Leben. Wie gehen wir damit um, und können wir vielleicht auch Positives daraus schöpfen?

Chronische Erkrankungen, die immer wieder ärztliche Behandlungen, Krankenhausaufenthalte, Bestrahlungen, Chemotherapie oder längere psychiatrische Interventionen nach sich ziehen, setzen dem betroffenen Menschen – Patient oder Patientin genannt – zu. Nicht nur ihm, sondern seinem ganzen Umfeld. »Patient« kommt von »Patientia«, was so viel bedeutet wie Erdulden, Ertragen, Erleiden. Wie geht es dem Patienten, der Patientin dann – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und seelisch?

Der »Sturz aus der Wirklichkeit« (Dr. Frank Schulz-Kindermann, Leiter der Spezialambulanz für Psychoonkologie des Instituts für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) zieht nicht nur Ängste, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Depression oder Hoffnungslosigkeit nach sich. Denn, sobald wir dauerhaft oder schwer krank werden, tauchen in uns auch Fragen auf nach dem »Warum?«, dem »Was habe ich falsch gemacht?«, »Wie geht es weiter?«. Der spirituell-christliche Mensch fragt obendrein auch nach Gott, warum dieser ihm das auferlegt und wie dieser ihm helfen kann? [...]
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