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archivierte Ausgabe 5/2014
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Titelthema |
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Wie arm muss die Kirche sein? |
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»Das Geld muss dienen und nicht regieren«, sagt Papst Franziskus. Was bedeutet das für die Kirche?, fragen sich viele Menschen.
Fotos: KNA, mpanch-Fotolia |
Eine »arme Kirche für die Armen« fordert Papst Franziskus – und unterstreicht den bevorzugten Platz der Armen im Herzen Gottes. »Der ganze Weg unserer Erlösung ist von den Armen geprägt«, schreibt er in seinem Lehrschreiben »Evangelii gaudium«. In der »Option für die Armen« sieht der Papst so etwas wie den Schlüssel zu einer einladenden und glaubwürdigen Kirche. Doch was bedeutet diese Forderung des Papstes für die Kirche in Deutschland, wo sich vor allem Institutionen um die Armen kümmern und wo eine Steuer für ein vergleichsweise gutes Auskommen der Kirche sorgt? Was heißt es eigentlich, eine arme Kirche zu sein?
Monsignore Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerks Misereor, hat 15 Jahre als Priester in Brasilien gewirkt und kennt den Kontext, in dem die Kirche unter Franziskus unterwegs ist. Im Interview spricht Spiegel über Solidarität und Gerechtigkeit angesichts einer »Globalisierung der Gleichgültigkeit«, über Geld und Verantwortung und wie die Option des Evangeliums ein Gesicht bekommt.
Monsignore Spiegel, eine »arme Kirche für die Armen« fordert Papst Franziskus immer wieder in seinen Ansprachen und Texten. Müssen wir uns in Deutschland jetzt dafür schämen, dass wir eine reiche Kirche sind?
Eine reiche Kirche ist nicht automatisch weiter weg von Jesus, nur weil sie reich ist. Umgekehrt entspricht eine Ortskirche, die arm ist, allein wegen dieser Tatsache noch nicht dem Evangelium. So einfach ist das nicht. Bekehrung zum Evangelium haben alle Kirchen nötig. Unbestreitbar kann Reichtum aber dazu führen, auf falsche Sicherheiten zu setzen, wie sie in den Versuchungen Jesu zum Ausdruck kommen: Prestige, Macht, Status, Karriere. Diese werden dann wichtiger, als sich um menschliche Beziehungen zu bemühen. [...]
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