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Titelthema

Ein weihnachtlicher Spaziergang durchs Diözesanmuseum

Ein weihnachtlicher Spaziergang durchs Diözesanmuseum
Anbetung der Könige. Schwaben mit oberrheinischen Einflüssen um 1480/90
Foto: Diözesanmuseum Rottenburg
Wie war das damals, als sich mitten in einer tiefen, stillen Nacht das Wunder von Betlehem ereignete? Und welche Bedeutung hat das heute? Diese Fragen stellen sich seit Jahrhunderten immer wieder Menschen für ihr jeweils eigenes »Heute«. Viele der Antworten, die sie finden, haben eine Bedeutung über die Zeiten hinweg. Und dabei bleibt die Menschwerdung Gottes doch ein Rätsel, das mit Worten allein nicht immer zu entschlüsseln ist. Schlüssel zu dem Geheimnis können aber Bilder sein, wie sie zu allen Zeiten gemalt wurden und im Rottenburger Diözesanmuseum zu sehen sind. Neben den in der Sonderschau ausgestellten Krippenfiguren gibt es in der Dauerausstellung eine Reihe weihnachtlicher Bilder. Ein Spaziergang durch das Museum bietet die Gelegenheit, länger vor den Gemälden zu verweilen, um ihrer verborgenen Botschaft auf die Spur zu kommen.

Gott zeigt sich nicht durch große Schätze


Was geschieht, wenn Gott Mensch wird? Für den vorübergehenden Betrachter zeigt dieses Bild einfach nur die Anbetung des Jesuskinds durch die Könige. Aber wer etwas länger stehen bleibt, der sieht viel mehr:

Das Bild lebt vom Gegensatz. Links die Heilige Familie im ärmlichen Viehunterstand. Sie verkörpert die Einfachheit: Maria und Josef tragen ungemusterte, schlichte Kleidung. Marias Gruß mit der rechten Hand zeigt sich bescheiden und ungekünstelt. Auf ihrem Schoß sitzt nackt das neugeborene Kind, Jesus. Kein prächtiger Umhang betont die Würde des Königs der Welten, nicht einmal eine Windel bedeckt seine Blöße. [...]
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