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Titelthema
GOTTES GESCHENK

Gott schenkt sich uns

Gott schenkt sich uns
Weihnachten ist für viele Menschen ein Fest der Liebe und der Familie. Eltern und Kinder nehmen sich bewusst Zeit füreinander und besinnen sich auf das Miteinander.
Foto: peterschreiber.media/iStock, skynesher/iStock, Montage KS
In den Wochen vor Weihnachten hat besonders unter den jüngeren Familienmitgliedern das Schreiben eines Wunschzettels Tradition. Die Ideen der Kinder sind oft überbordend: ein neues Handy, eine Playmobil-Burg oder sogar ein eigenes Pony. Und Schenken bereitet ja auch Freude. Der Moment, in dem der Beschenkte das Geschenkpapier löst und die Gabe erblickt, ist für den Schenker fast ebenso schön wie für das Gegenüber. Aber an Weihnachten erinnern wir uns auch an das erste große Geschenk, das Gott den Menschen gemacht hat: Die Geburt seines Sohnes. Als Christen können wir dieses Geschenk weitergeben – sei es bei einer Weihnachtsfeier für Menschen, die am Heiligen Abend nicht allein sein wollen, beim Senden von Schuhkartons voller nützlicher Dinge an bedürft ige Kinder oder das Verschenken eines Lächelns an Menschen, die sich einsam fühlen.

Warmer Kerzenschein, die sanften Melodien bekannter Weihnachtslieder, der verheißungsvolle Geruch des Weihnachtsessens und ein freudiges Kribbeln im Bauch beim Anblick der bunt verpackten Päckchen unter dem Christbaum – für Kinder ist Weihnachten ein ganz besonderes Fest. Und das nicht zuletzt wegen der Geschenke. Doch auch Erwachsene werden gern beschenkt. Zeigt es doch, dass der Partner, die Familie oder Freunde sich Gedanken gemacht und etwas ausgesucht haben, was – im besten Fall – zum Beschenkten passt. Ein Geschenk zeigt Wertschätzung und ist eine Form, Zuneigung auszudrücken. Dennoch gibt es auch Menschen, die sich bewusst nichts zu Weihnachten schenken, um den Fokus auf das zu richten, was am Heiligen Abend gefeiert wird: Die Geburt Jesu Christi.

Aber warum ist die Menschwerdung Gottes eigentlich das ultimative Geschenk? Stephan Wahle, Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Paderborn, sagt: »Die Liturgie des Advents und des Weihnachtsfestes, das Geheimnis Gottes der Inkarnation ist nicht begründet mit irgendwelchen Taten des Menschen. Es ist nicht so, dass Gott in die Welt kommen muss, um irgendetwas wieder in Ordnung zu bringen. Das ist meines Erachtens schon die entscheidenste Aussage. Er tut es aus freiem Willen, aus freier Liebe heraus. Weil er Beziehung und Begegnung schaffen möchte, weil er sich ausschenken und ganz nah bei den Menschen sein will.«

Begegnung schaffen möchte auch das Calwer Projekt »Weihnachten mit Herz«. Denn nicht alle Menschen haben jemanden, mit dem sie das Weihnachtsfest verbringen können. In Calw gibt es deshalb seit vielen Jahren die Möglichkeit, den Heiligen Abend gemeinsam mit anderen zu feiern. »Weihnachten mit Herz« ist ein gemeinsames Projekt der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde und der »Erlacher Höhe«, einer Sozialeinrichtung, die Menschen mit einer Suchterkrankung hilft, wieder in ein normales Leben zurückzufinden. [...]
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