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Titelthema

Väter wollen mehr für ihre Kinder da sein

Väter wollen mehr für ihre Kinder da sein
Das alte Rollenmuster – der Vater verdient das Geld, die Mutter erzieht die Kinder – gefällt vielen Vätern nicht mehr: Sie wollen gleichermaßen für ihre Kinder da sein und ihre Entwicklung begleiten.
Foto: WavebreakMediaMicro/Adobe Stock
»Vater werden ist nicht schwer …« Diese Aussage von Wilhelm Busch gilt heute nicht mehr uneingeschränkt. Männer machen sich die Entscheidung, Vater zu werden, heute nicht leicht. Grund dafür ist die Fülle an Erwartungen, mit denen sie sich, aber auch ihre Partnerinnen konfrontiert sehen. Hinzu kommen die Ansprüche, die Männer als Väter an sich selbst stellen. In den letzten Jahren ist die klassische Rollenverteilung innerhalb der Familie in Bewegung gekommen: Immer mehr Väter wollen sich intensiv an der Erziehung ihrer Kinder beteiligen. Dennoch sind Männer, die mehr als drei Monate Elternzeit nehmen, nach wie vor Exoten. Im Idealfall reduzieren Väter ihre Arbeit und übernehmen neue Rollen in der Familie und in einer gleichberechtigten Partnerschaft. Doch die Realität sieht oft anders aus: Viele Männer sind beruflich so stark eingespannt, dass ihnen die Zeit fehlt, eine intensive Beziehung zu den Kindern aufzubauen und ausreichend zu pflegen. Anders als bei Müttern wird in der Arbeitswelt wenig Rücksicht auf die Vaterschaft genommen. Was also brauchen Männer, um ihren Wunsch und ihr Bild vom Vatersein zu verwirklichen?

Seit Mitte der 1980er-Jahre wird deutlich, dass Väter nicht mehr nur Ernährer ihrer Kinder sein wollen, sondern auch deren Erzieher. Männer wollen an der Entwicklung ihrer Kinder teilhaben. Seit dieser Zeit hat sich ihr Anteil an der Haus- und Familienarbeit deutlich gesteigert, ohne dass die für Erwerbsarbeit aufgewendeten Zeiten im gleichen Maße gesunken sind – im Gegenteil: Während die vertraglich vereinbarten Arbeitszeiten heute bei durchschnittlich 37,7 Stunden liegen, beträgt die tatsächlich erbrachte Wochenarbeitszeit eines männlichen Vollzeitbeschäftigten durchschnittlich 44,2 Stunden. Dazu kommt, dass durch die Entwicklung der Informationstechnologien Arbeit immer weiter verdichtet wird und der Druck, »erreichbar zu sein«, enorm zugenommen hat. [...]
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