Katholisches Sonntagsblatt - Das Magazin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Zwei Erwachsene und ein Kind lesen das Katholische Sonntagblatt
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Zwei Jungen und dem Schriftzug: Wie ist das mit der Vergebung?

Wie ist das mit der Vergebung?
Die Frage nach dem lieben Gott



Cover der Exerzitienbroschüre der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit einem Brunnen und einer schweren Holztüre
Die Exerzitienbroschüre der Diözese
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Puzzle-Collage mit Portraits von Vorbildern aus der Region
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Glaubensland
Starke Seele (2): Alternative Fakten und Resilienz

Wo liegt mein Spielraum?

Wo liegt mein Spielraum?
Ich kann mich von fremden Menschen bedroht fühlen oder ich kann wie dieser Rentner auf sie zugehen und mich für die Integration engagieren.
Foto: KNA
Ich sitze im Café. Am Nebentisch unterhalten sich einige Rentner. Einer schimpft über die Flüchtlingspolitik und deren Folgen: »Ich finde, die Merkel hat einen Fehler gemacht. Sie hätte die Grenzen nicht öffnen dürfen. Man sieht ja, dass Gewalt und Terror zunehmen. Und das ist bestimmt erst der Anfang!« Die anderen stimmen zu. Jeder kann eine Geschichte erzählen, die er irgendwo gehört oder gelesen hat. Mit der Zeit heizt sich die Stimmung auf, die Empörung nimmt zu. Am Ende sind sich alle einig, dass sich etwas ändern muss …

Wenn man die politische Entwicklung betrachtet, kann dies zu Sorge und wachsender Empörung führen. Da gibt es die einen, die sich ärgern über den fortschreitenden Populismus, »alternative Fakten« und zunehmende Ausgrenzung. Andere regen sich auf über das etablierte politische »System Merkel«. Egal, mit welcher po litischen Seite Sie mehr sympathisieren: Wir alle stehen vor derselben Herausforderung: resi lient zu bleiben, das heißt, psychisch und seelisch widerstandsfähig.

Selbst wenn ich mich auf der Seite der »Guten« wähne und christliche Werte vertrete, kann ich schnell zum Teil der destruktiven Dynamik werden. So etwa, wenn ich die gedankliche Forderung in mir trage: »Hört auf, so zu handeln!« Bewirkt diese Forderung nichts, wächst in mir das Gefühl der Machtlosigkeit und der Wut. Vielleicht denken Sie jetzt: »Wenn ich mich über nichts mehr aufrege und gegen nichts mehr ankämpfe, dann werde ich doch gleichgültig!« [...]
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