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archivierte Ausgabe 10/2018
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Jesuitenpater Ansgar Wiedenhaus versteht die Beichte als Ermutigung |
Ein Ort, an dem man sich schwach zeigen darf |
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Öfter über das Beichten predigen, empfiehlt Pater Ansgar Wiedenhaus seinen Mitbrüdern.
Foto: pm |
Beichten ist bei Katholiken zunehmend aus der Mode gekommen. Nur wenige nutzen regelmäßig das Angebot, sich mit Gott und den Mitmenschen versöhnen zu lassen. Das weiß auch Ansgar Wiedenhaus, Seelsorger an der Offenen Kirche St. Klara in Nürnberg. Dennoch sieht der Jesuit im Bußsakrament Chancen.
Herr Pater Wiedenhaus, Sie haben in Ihrem Buch »Immer wieder neu anfangen dürfen« über die Problematik der leeren Beichtstühle geschrieben. Wie stehen die Leute heute zur Beichte?
Das ist nach wie vor ein Problem. Irgendwann wurde das Thema Beichte auch ein bisschen aufgegeben. Ich glaube, man hat sich einfach daran gewöhnt, dass immer weniger Leute kommen. Wenn Pfarrer das bemängeln, frage ich sie, wann sie zum letzten Mal darüber gepredigt, also sozusagen Werbung gemacht haben. Der Bedarf nach Austausch und Gespräch, nach Zuspruch – auch nach sakramentalem Zuspruch –, der ist da. Aber es gibt noch überwiegend diese klassischen und traditionellen Beichten. Die sind für einen modernen Menschen dementsprechend unzugänglich.
Inwiefern?
Viele Leute fragen sich, was und wie sie eigentlich beichten sollen. Sie schauen ins Gotteslob, in diesen Beichtspiegel. Da hat man schon den Eindruck von so einer »katholischen Kleinkriminalität«, die so ein bisschen an unserer Lebenswelt vorbeigeht. Wir leben ja sowieso in einer Welt, in der Menschen vermittelt wird, dass sie nicht gut genug sind. Und dann soll ich ihnen im Beichtstuhl auch noch sagen: »Und Gott findet übrigens auch, dass du eine Niete bist.« Das ist ja leider so dieses Image, das Beichte hat. [...]
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