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archivierte Ausgabe 13/2014
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Kränkungen überwinden (3): Sich selbst besser verstehen lernen |
Bin ich eigentlich zu gutmütig – und warum? |
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»Stopp!«: Wenn wir nicht klar und deutlich unsere Grenzen gegenüber anderen ziehen, tragen wir womöglich Mitverantwortung für Kränkungserfahrungen.
Foto: iStock |
In der Regel gehören zu einem Kränkungskonflikt (mindestens) zwei. Diese Aussage ist in ihrer Allgemeinheit leicht zu bejahen, sie im konkreten Leben zu beherzigen fällt ungleich schwerer. Es gibt offenkundig eine Rechthaberei in der menschlichen Seele, die nichts mehr scheut als das Eingeständnis – und sei es auch nur vor sich selbst –, an einem verletzenden Eklat Mitverantwortung zu tragen. Der psychische Gewinn einer solchen Haltung liegt auf der Hand: Je mehr ich unter den Fehlern anderer leide, desto weniger leide ich unter meinen eigenen! (Georg Berndt)
Für den Prozess des Vergebens ist es unabdingbar, sich selbst realistischer wahrzunehmen. Im Folgenden finden Sie einige Hinweise, die den Blick auf sich selbst weiten können. Eine wichtige Rolle bei Kränkungen spielen unsere Erwartungen, die wir anderen gegenüber haben. Angenommen, jemand meint: »Wo ich auch hinkomme, für mich muss der rote Teppich immer schon ausgerollt sein!« Eine solche Person wird sich auf dem nackten und steinigen Boden der Wirklichkeit die Füße blutig schlagen. Und wer naiv damit rechnet, von aller Welt anständig und fair behandelt zu werden, wird oft gekränkt sein, denn diese Rechnung geht nicht auf.
Wenn wir von einem anderen enttäuscht sind, kann es also daran liegen, dass wir unrealistische, überzogene Erwartungen an ihn herangetragen – und damit die Ent-täuschung vorprogrammiert haben. Würden wir unsere Erwartungen auf ein realistischeres Maß herunterschrauben, wäre der andere nicht so schnell »unten durch«. Wir wären nicht so schnell verletzt und es bedürfte auch keiner Vergebung. [...]
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