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Glaubensland
Wohin mit den Gefühlen? (1): Aggression, Zorn, Ärger, Wut

Vitalität für uns gewinnen

Vitalität für uns gewinnen
Bestimmt Nein sagen und sich abgrenzen – so verwandelt sich Aggression in Kraft, die nötig ist, um sich zu schützen.
Foto: verbaska/fotolia
Immer noch sind Gefühle wie Ärger, Wut, Zorn, Aggression in der Regel negativ besetzt. Aggression wird als Angriff verstanden. Da wehrt sich einer. Da ist einer unfreundlich. Da ist eine nicht zufrieden. Da ist jemand nicht pflegeleicht. Aggression kann schreckliche Auswüchse zeigen. Wir treffen sie am Arbeitsplatz an, wenn etwa der Chef seine Untergebenen erniedrigt oder auf mannigfaltiger Weise schikaniert. Wir begegnen ihr bei den Randalen im Fußballstadion. Wir hören davon in den Nachrichten, wenn es bei Demonstrationen zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt.

Diese Wirklichkeit sollte uns bewusst machen, dass jeder von uns über ein solches Gewaltpotenzial verfügt. Es ist ganz wichtig, darum zu wissen, auch um verantwortlich damit umgehen zu können. Zugleich versetzen wir uns dadurch in die Lage, die positive Seite von Aggression, das Gold, das in ihr schlummern kann, zu entdecken.

So kann es sein, dass wir das Kind mit dem Bad ausgeschüttet haben, als wir als Kinder gelernt haben, vor unseren Eltern oder anderen Autoritätspersonen dann am ehesten bestehen zu können, wenn wir »brav« sind. Ist uns das klar geworden, geht es jetzt darum, »nachzusteuern«, manche Gefühle, die dem braven Kind nicht entsprochen haben, die aber auch zu uns gehören, wie Ärger, Wut, Zorn, wieder zurückzugewinnen. Es ist eine ursprüngliche, vitale Seite in uns, die uns vielleicht durch eine bestimmte Erziehung ausgetrieben worden ist, statt sie da und dort etwas zu drosseln und in eine unser Leben bereichernde Richtung zu lenken und zu gestalten. [...]
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