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Glaubensland
DIÖZESANRAT

Emotionale Aussprache zum Synodalen Weg

Emotionale Aussprache zum Synodalen Weg
Im Panoramahotel in Waldenburg eröffnete sich den Diözesanräten ein weiter Blick über das Hohenloher Land. Weitblick war auch bei ihren Beratungen gefragt: Der Synodale Weg in Deutschland, seine Umsetzung in der Diözese und die Zukunft der katholischen Kirche wurden mit Herzblut diskutiert.
Foto: Arslan
Vielfältige Emotionen haben die Diözesanratssitzung in Waldenburg (Hohenlohekreis) geprägt: Da war die Freude der Rätinnen und Räte über ein Wiedersehen in Präsenz, da waren Fragen und Sorgen bezüglich der bevorstehenden bischofslosen Zeit, da waren Hoffnungen, aber auch Verletzungen und große Unzufriedenheit bei vielen Katholikinnen und Katholiken hinsichtlich des vor einer Woche vorerst abgeschlossenen Synodalen Wegs.

Der Synodale Weg und die Frage, wie dessen Empfehlungen in der Diözese bereits umgesetzt werden und noch besser umgesetzt werden könnten – das war das zentrale Thema des Diözesanrats im Panoramahotel Waldenburg, das einen beeindruckenden Weitblick zu bieten hatte. Ein Zeichen? Jedenfalls veranstalten am 12. und 13. Juli Diözesanrat, Diözese und Akademie in Stuttgart-Hohenheim eine Tagung unter dem Motto »Wirksame Wegmarken«. Dabei geht es darum, wie es gelingen kann, mit der diözesanen Kirche synodal in die Zukunft zu gehen.

Am ersten Beratungstag verständigte sich das Gremium zudem über die bevorstehende Bischofswahl – Bischof Gebhard Fürst wird Papst Franziskus mit Vollendung seines 75. Lebensjahres im Dezember 2023 dem Kirchenrecht gemäß seinen Amtsverzicht anbieten. Nimmt der Papst den Verzicht an, beginnt die sogenannte Sedisvakanz. Diese wirkt sich nicht nur auf den Priesterrat aus, der in der Vakanz aufgelöst wird und dessen Aufgaben auf das Domkapitel übergehen, sondern auch auf den Diözesanrat. Entsprechend des Rottenburger Modells bleibt dieser in seiner Funktion als Kirchensteuervertretung bestehen, doch als Pastoralrat ist auch er in der Vakanz aufgelöst. Das heißt, dass in der Zeit keine formellen Diözesanratssitzungen stattfinden, informelle Beratungen aber möglich sind. Generalvikar Clemens Stroppel informierte darüber, dass die Bischofswahl aus zwei Teilen besteht: der Erstellung der Kandidatenliste und der Bischofswahl.

Im Februar 2022 hatte der Synodale Weg den Handlungstext »Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs« verabschiedet. Demnach sollen Laien an den Mitwirkungsrechten des Domkapitels teilhaben. Entsprechend geht das Domkapitel davon aus, dass der Diözesanrat an der Erstellung der Kandidatenliste, die nach Rom geht, beteiligt wird. Die Wahl im eigentlichen Sinne ist auf das Domkapitel als Wahlorgan beschränkt und unterliegt dem päpstlichen Geheimnis. Um Nichtmitglieder des Domkapitels in die Wahl des Bischofs im engeren Sinne mit einzubeziehen, müsste das päpstliche Geheimnis erweitert werden. Anfang August 2022 hat das Domkapitel einen entsprechenden Antrag an den apostolischen Stuhl gestellt. Eine Rückmeldung aus Rom gab es bisher nicht.

Weiterhin entschied sich der Diözesanrat, ein Memorandum mit der belgischen »European Christian Convention« (ECC) zu schließen. Es geht darum, den europäischen ökumenischen Dialog zu fördern und einen gemeinsamen Kirchentag zu veranstalten. Auch der Krieg in der Ukraine beschäftigt die Rätinnen und Räte weiter. Sie beschlossen, in ihrer Mai-Sitzung eine Erklärung zu verabschieden. Außerdem sprachen sie sich für die Vergabe eines Gesellschafterdarlehens der Diözese an die KSE Energie GmbH zur Sicherung der kurzfristigen Liquidität in Höhe von bis zu sechs Millionen Euro aus. Die KSE Energie wurde 2008 von den (Erz-)Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart mit den Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg gegründet, um kirchliche Einrichtungen zu unterstützen und sie nachhaltig mit Strom und Gas zu versorgen. [...]
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