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archivierte Ausgabe 14/2019
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Endlich Frühling (4): Melancholie und Ambivalenz |
Neues Leben trotz Trauer |
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Inmitten der blühenden Natur kann das Herz traurig sein, weil es an einem geliebten Menschen hängt, der von uns gegangen ist.
Foto: pasja1000/pixabay |
Es ist unvorstellbar, dass jemand sich an der Blütenpracht und den Sonnenstrahlen nicht freuen kann. Aber es gibt diese Not, sich am Frühling nicht mehr erfreuen zu können. In mehr als 20 Jahren, in denen ich Menschen in ihrer Trauer begleitet habe, war die Erfahrung der fehlenden Frühlingsfreude ein großes Thema in den Trauergruppen. Jedes Jahr! Viele Trauernde sagten, der Winter, der den Rückzug erlaube, sei ihnen lieber. Und die Freude der anderen sei manchmal schwer auszuhalten.
Im Frühling fehlen die Verstorbenen besonders, weil man daran erinnert wird, was alles nicht mehr miteinander möglich ist: nie wieder gemeinsam einen Frühling erleben, nie wieder zusammen unterm blühenden Kirschbaum sitzen! Der Frühling macht bewusst, dass wir das Schöne nicht allein erleben möchten. Wir möchten es mit den uns liebsten Menschen teilen. Der Frühling steht quer zur Erfahrung des Todes: Es kann doch nicht sein, dass der Apfelbaum blüht, obwohl meine Frau, mein Kind, meine Schwester … gestorben ist! Der Frühling, der in bunter Lebendigkeit prahlt, scheint das Erleben des Todes zu ignorieren. Jahreszeitlich verorten wir deshalb den Tod gerne im Herbst. Im Frühjahr wollen wir nichts mit ihm zu tun haben.
Die frühlingsbeschwingten Aufmunterungen derer, die den Trauernden zurufen, mit dem anbrechenden Frühling werde es wieder aufwärtsgehen, sind gut gemeint aber selten hilfreich. Vor allem im ersten Trauerjahr können Menschen sich nicht vorstellen, jemals wieder Freude zu empfinden. Die Dichterin Ricarda Huch (1864–1947) beschreibt dieses Gefühl in ihrem Gedicht »Unheilbar« zugespitzt so: »Der Frühling kommt mit Wärme und Helle / die Welt wird ein Blütenmeer / aber in meinem Herzen ist eine Stelle / da blüht nichts mehr.« Es ist gut, wenn Trauernde wenigstens sagen dürfen, dass es in ihnen gerade nicht nach Frühling ist. Jemanden an der Seite zu haben, der das aushalten kann, tut gut. Es braucht Zeit, manchmal Jahre, bis der Frühling das Herz wieder erreicht. [...]
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