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Im »Paradiesgärtlein« des Oberrheinischen Meisters entdecken wir natur- und detailgetreu dargestellte Pflanzen, von denen viele als Symbol für das ewige Heil stehen.
Foto: wikimedia commons |
Maria im Rosenhag«, »Maria mit dem Kinde im Grünen«, »Madonna mit dem Veilchen«, »Das Paradiesgärtlein«, »Madonna in den Erdbeeren« … das sind Namen berühmter mittelalterlicher Darstellungen. Sie zeigen die Muttergottes, umgeben von Kräutern, Bäumen, Früchten und bunten Blumen. Die Pflanzen um Maria weisen meist drei Eigenschaften auf – sie sind Duftpflanzen, Heilpflanzen oder sie stehen mit ihrer Blütenfarbe und ihrem Aussehen für eine symbolhafte Bedeutung.
Auf dem Tafelbild »Das Paradiesgärtlein« des Oberrheinischen Meisters, das zwischen 1410 und 1420 entstand, entdecken wir unter anderem folgende natur- und detailgetreu dargestellten Pflanzen: Akelei, Ehrenpreis, Eibisch, Erdbeere, Gänseblümchen, Goldlack, Immergrün, Kirsche, Klee, Lilie, Märzenbecher, Maiglöckchen, Nelke, Pfingstrose, Rose, Schlüsselblume, Schwertlilie, Taubnessel, Veilchen, Wegerich. Meist sind es alte Heilpflanzen, die als Symbol für das ewige Heil stehen.
Veilchen: Viola odorata (Marienstängel, Tag- und Nachtblümchen, Märzenveilchen …). Es steht als einer der ersten Frühlingsblüher für Hoffnung, Zähigkeit, Auferstehung, Demut und für die jungfräuliche Empfängnis. Als bescheiden und im Verborgenen blühend wurde es zum Symbol der Gottesmutter. Da die violetten Blüten unfruchtbar sind und eine Selbstbefruchtung erst im Sommer über unscheinbare Blüten geschieht, sah man im Veilchen ein Gleichnis für die jungfräuliche Empfängnis Marias. [...]
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