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archivierte Ausgabe 23/2014
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Glaubensland |
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Glauben mit allen Sinnen (1): Das Hören |
Wem schenke ich Gehör? |
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Worauf höre ich? Auf äußere Stimmen oder auf meine innere, auf die leisen Impulse des Heiligen Geistes, die mich zur Fülle des Lebens führen wollen?
Foto: Brian Jackson/fotolia.com |
»Höre Israel« ist der zentrale Aufruf an das Volk Gottes im Alten Testament (Dtn 6,4). Es geht um den Menschen, der auf das Wort Gottes hören soll, damit sein Leben gelingt und er am Ende »bei Gott« ist. Mit dem Hören beginnt auch die Wahrnehmung in der Heranreifung des Menschen. Das Ohr ist das erste Organ, das sich entwickelt. Der Fötus hört den Herzschlag der Mutter, er nimmt ihre Stimme und ihre Stimmungen wahr.
Der Mensch kann draußen Töne, Gespräche und Geräusche hören, er kann aber auch in sich hineinhorchen. Er kann dort die verschiedenen Stimmen von Vater und Mutter, vom Ehepartner, von der Gesellschaft, von anderen Einflüsterern unterscheiden lernen. Unter all diesen Stimmen gibt es auch die Stimme des Gewissens, der Wahrheit, Gottes. Die Stimme Gottes ist dabei mehr als die internalisierte Stimme verschiedener Über-Ich-Strukturen, wie Sigmund Freud meinte.
Diese Stimmen sprechen nicht in der Weise wie Menschen sprechen, sondern das Gewissen (und auch Gott) spricht in der Weise des Schweigens (Heidegger). Um diese Stimmen mit ihrer je eigenen Qualität unterscheiden zu lernen, muss der Mensch in die Stille gehen und schweigen lernen. Jedes Gespräch zwischen Menschen gelingt nur, wenn einer schweigt und dem anderen zuhört. Umso mehr kann man die Stimme Gottes, die im Modus des Schweigens spricht, nur hören lernen, wenn man selbst schweigt. In der Stille kann man sie vernehmen lernen (Vernunft kommt von vernehmen). Die Stille ist die größte Offenbarung (Laotse).
Die Stimme Gottes ist leise und zart, aber auch bestimmt, klar und genau. Sie schreit nicht und macht keinen Lärm. Sie kann mahnen, warnen und antreiben. Oft nimmt der Mensch sie nicht ernst, weil sie so still und vermeintlich unbedeutend ist. Dabei hat sie insofern »Befehlscharakter«, als man ihr folgen soll, um immer mehr in das eigene Leben und in die eigene Fülle hineinzuwachsen. [...]
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