Katholisches Sonntagsblatt - Das Magazin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Zwei Erwachsene und ein Kind lesen das Katholische Sonntagblatt
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Zwei Jungen und dem Schriftzug: Wie ist das mit der Vergebung?

Wie ist das mit der Vergebung?
Die Frage nach dem lieben Gott



Cover der Exerzitienbroschüre der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit einem Brunnen und einer schweren Holztüre
Die Exerzitienbroschüre der Diözese
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Puzzle-Collage mit Portraits von Vorbildern aus der Region
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Glaubensland
Das tut Ihrer Seele gut! (4): Schreiben – hören auf das, was in mir ist

Eindrücken Ausdruck geben

Eindrücken Ausdruck geben
Beim Schreiben entsteht Klarheit, ergeben sich unverhoffte Wendungen und Lösungen …
Foto: StockSnap/pixabay
Was der Seele gut tut? Meine Empfehlung heißt: schreiben …

Es ist spät am Abend. Nach einem langen Tag sitze ich noch am Schreibtisch. Die dringendsten Mails sind beantwortet, der Vortrag für den nächsten Tag steht auch. Jetzt kehrt allmählich Ruhe ein … und die Eindrücke des Tages gehen mir nach. Die Fahrt durchs Emsland zum Frauenfrühstück heute morgen, die Begegnungen und Gespräche. Die Nachricht, dass der Sohn einer guten Bekannten bei einem Überfall schwer verletzt wurde. Bernd kommt mir in den Sinn, der mit der Kirche und seinem Priestersein hadert – ob ich nochmal anrufen soll?

Das mit der Umbettung der Urnen meiner Eltern muss ich dringend angehen – und, ach herrje, ich hab schon wieder vergessen, Bettina anzurufen. Vor gut einem Jahr ist ihr Mann gestorben und ich wollte fragen, wie es ihr jetzt geht. Und ob meine Reaktion vorhin in der Mail vielleicht nicht doch zu scharf war? Aber ich hab’ mich einfach geärgert, dass die Unprofessionalität von Kollegen mich zusätzliche Kraft und Zeit kostet. In mir ist ein buntes Durcheinander – und wo war Gott überhaupt an diesem Tag?

Im Computer vor mir eine leere Seite. Ich suche, warte auf Worte. Was ist das, was in mir ist? Erste, tastende Worte: Es war so viel, Herr, mein Gott, … Und zögernd füge ich hinzu: fast zu viel.

Ich probiere es mit: zu viel für einen Tag, zu viel für mich.

Ich halte inne und denke nach. Ja, da ist zu viel zu tun, zu viel zu erledigen, an zu vieles zu denken. Ich spüre meine Müdigkeit. Und ich bin müde geworden. [...]
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