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Glaubensland
Selbstliebe (5): Heilsame Unterbrechungen

Damit wir nicht selbst auf der Strecke bleiben

Damit wir nicht selbst auf der Strecke bleiben
»Das ist meine Zeit«. Unterbrechungen sind wichtig, und wenn es nur zum Abschalten und Nachklingenlassen des Tages bei einer Tasse Kaffee ist.
Foto: Nikada/iStock
Zwei Männer spalteten den ganzen Tag lang Holz. Der eine arbeitete ohne Pause durch und hatte am Abend einen ansehnlichen Stoß Scheite beisammen. Der andere hackte 50 Minuten und ruhte sich dann jeweils zehn Minuten aus, und trotzdem war sein Stoß am Abend viel größer. »Wieso hast du mehr als ich?«, fragte der erste. Da antwortete sein Kollege: »Weil ich mich in jeder Pause nicht nur ausgeruht, sondern auch meine Axt geschärft habe.«

Diese Geschichte hat Parallelen zu unserem Alltag. Martina, eine Seminarteilnehmerin, erzählt: »Ich bin wohl der erste Holzhacker, denn ich fühle mich oft getrieben. Von morgens bis abends hechle ich den anstehenden Aufgaben hinterher. Schon gleich nach dem Aufstehen geht es los. Wenn die Kinder versorgt sind und der Haushalt einigermaßen in Ordnung ist, hetze ich zum Bahnhof, damit ich die S-Bahn erreiche, um zur Arbeit zu fahren. Im Geschäft arbeite ich ohne Pause durch. Irgendwann lasse ich alles stehen und liegen, um die Kinder aus der Schule abzuholen. Und wenn wir dann zu Hause sind, geht es dort weiter – solange, bis die Kinder im Bett sind und ich noch Wäsche, Haushalt und was sonst noch so anfällt, erledigt habe.« – »Und wo bleibst du?«, frage ich Martina. Sie überlegt: »Irgendwo auf der Strecke.«

Es können viele Faktoren sein – berufliche wie private –, die in eine (gefühlte) »Zwangslage« führen, bei der wir das Gefühl bekommen, auf der Strecke zu bleiben. So kann es geschehen, dass die Menge der alltäglichen Anforderungen und Aufgaben das Gefühl hervorrufen, nur noch reagieren zu können und keinen eigenen Spielraum mehr zu besitzen. Schon kleine Unterbrechungen können wie ein Pausensnack für die Seele wirken und helfen, aus dem Hamsterrad auszubrechen. Nur: Wer schon einmal im Hamsterrad gesteckt hat, der weiß, dass es sich leichter anhört, als getan ist. [...]
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