Katholisches Sonntagsblatt - Das Magazin der Diözese Rottenburg-Stuttgart Zwei Erwachsene und ein Kind lesen das Katholische Sonntagblatt
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Zwei Jungen und dem Schriftzug: Wie ist das mit der Vergebung?

Wie ist das mit der Vergebung?
Die Frage nach dem lieben Gott



Cover der Exerzitienbroschüre der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit einem Brunnen und einer schweren Holztüre
Die Exerzitienbroschüre der Diözese
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Glaubensland
Erfülltes Älterwerden (4): Freudefähigkeit trainieren

Freudensammler werden

Freudensammler werden
Lasse ich mich beim Anblick eines Sonnenblumenfeldes auch so von Freude erfüllen oder muss ich es erst sehen lernen?
Foto: JillWellington/pixabay
Ein ganz besonderer Tipp für ein erfülltes Leben und gelingendes, glückliches Älterwerden besteht im »Training unserer Freudefähigkeit«! Wie aber geht das? Die entscheidenden Fragen dabei sind: Worauf konzentriere ich mich? Wonach suche ich – wie es in dem Liedvers »Geh aus mein Herz und suche Freud« so eindrücklich formuliert ist. Paul Gerhard, von dem dieses Lied stammt, hatte unglaublich viel Erfahrung mit Leid: im Dreißigjährigen Krieg etliche Kinder verloren, sie als Pfarrer selbst beerdigt, unendlich entsagungsreiche Jahre – und dann so ein Satz. Dieser Mann weiß, wovon er spricht.

Das also war Paul Gerhards und vieler anderer Menschen lebenslanger Schlüssel zum Glück und zur Freude, zur Quelle für Zufriedenheit: Nach Freuden suchen, sie sich bewusst machen und dafür danken. Dankend nachdenken: über das Gelungene, Beglückende, das uns widerfährt! Also, sich das Gute bewusst machen, es bewegen und bewahren – sich nicht dominieren lassen vom Misslungenen, Quälenden oder Schiefgelaufenen, und so die eigene »Freudefähigkeit« trainieren.

Ein neues Wort!? Wir sprechen manchmal von »Leidensfähigkeit«, warum nicht auch von »Freudefähigkeit«? Die muss man – wie jede andere Fähigkeit auch – richtiggehend einüben, weil es wohl nicht von selbst geht, große oder kleine Anlässe zu suchen, zu finden und festzuhalten, wo Sie sich freuen, worüber Sie glücklich sind, was Sie zufrieden und dankbar sein lässt. Und das festzuhalten, aufzuschreiben, damit es nicht wieder im Alltag, in Hektik und Stress in Vergessenheit gerät. [...]
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