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archivierte Ausgabe 3/2023
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Glaubensland |
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NEUJAHRSEMPFANG |
Zuversicht und Hoffung trotz aller Krisen |
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Hoffnungszeichen in schweren Zeiten: Darum ging es Bischof Gebhard Fürst bei seiner Ansprache im Weißen Saal des Stuttgarter Neuen Schlosses. Foto: I. Rudel |
Ganz unter das Zeichen von Hoffnung und Zuversicht hat Bischof Gebhard Fürst seinen Neujahrsempfang am Dreikönigstag in Stuttgart gestellt. Im Neuen Schloss ermutigte er seine rund 260 Gäste, trotz schwerer Zeiten zuversichtlich zu bleiben.
Schwindet die Hoffnung, steht viel auf dem Spiel. Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit oder Gewalttätigkeit – eine Verrohung der Gesellschaft, wie wir sie gegenwärtig erleben, können wir nicht gebrauchen«, machte Bischof Fürst deutlich. Zum letzten Mal hatte er als amtierender Bischof zum Neujahrsempfang geladen. Da er im Dezember 75 Jahre alt wird, beabsichtigt er, dem Papst einige Monate vorher sein Rücktrittsgesuch zukommen zu lassen.
Einen Schock habe die Nachricht vom »bis heute mit größter Brutalität geführten völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Ukraine« in der Diözese ausgelöst, berichtete der Bischof. Seit 30 Jahren unterhält die Diözese gute Verbindungen in die Ukraine, mit der sofort nach Kriegsausbruch zusammen mit dem Caritasverband bis heute andauernde Hilfsmaßnahmen eingeleitet wurden.
Auch der 102. Deutsche Katholikentag im Mai 2022 in Stuttgart war vom Krieg geprägt (vgl. Abb. S. 17). »Von dort ist ein bis heute eindrucksvolles Hoffnungszeichen ausgesandt worden«, sagte der Bischof und erinnerte an die Friedenskundgebung aus Solidarität mit der Ukraine, die im Zentrum des Glaubensfests stand: »Auch für die Teilnehmenden war der Katholikentag ein Erlebnis von Hoffnung, ein Aufatmen-Können in freudigen Begegnungen, lebendigen Gesprächen sowie Trost und Freude schenkenden Gottesdiensten«.
»Große Hoffnungen sind auch mit dem Synodalen Weg in Deutschland verbunden«, erklärte Bischof Fürst in Stuttgart. »Sicherlich ist bisher nicht alles so verlaufen, wie es sich manche gewünscht haben. Aber von einem Scheitern kann keine Rede sein«, betonte er und verwies auf den richtungsweisenden Text zu Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, der von der Synodalversammlung verabschiedet wurde.
Dieser impliziert starke Veränderungen in den Machtstrukturen der katholischen Kirche. »Gerade hier ist eine nachhaltige Veränderung eine notwendige Reaktion auf den Vorwurf, dass hierarchische Kirchenstrukturen sexuellen Missbrauch begünstigen oder generieren. Nun liegt es an der Kirche in Deutschland, dieses Manifest der Hoffnung auf Strukturreformen in unserer Kirche in Deutschland umzusetzen. Ich lade alle ein«, so der Bischof, »Einfluss zu nehmen und auf der Basis des Grundtexts eine strukturelle Reform unserer Ortskirchen in Deutschland einzuleiten. Um dadurch – wie es Erich Fromm in seinem 1968 erschienenen Buch »Die Revolution der Hoffnung« formuliert – dem, was bereit ist, geboren zu werden, ans Licht zu helfen.«
Im Hinblick auf den synodalen Prozess der Weltkirche zeigte sich Bischof Fürst hoffnungsvoll, dass das Rottenburger Modell, das der Diözese seit mehr als 50 Jahren ein einmaliges Profil gibt, in den weltweiten synodalen Weg aufgenommen wird. [...]
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