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archivierte Ausgabe 31/2022
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Glaubensland |
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SIGISBERT SCHWIND |
»Ich habe einen Vertrag mit dem lieben Gott« |
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Sigisbert Schwind hat sich eine bewundernswerte Fitness bewahrt. Er hüpft jeden Tag Seil und macht Kniebeugen, schwimmt zweimal pro Woche und fährt im hügeligen Rottenburg noch Fahrrad – ohne Akku! Und sein Dienstpensum ist auch nicht ohne: Am Sonntag etwa sind es gleich zwei Messen – »mit Predigt natürlich!«. Foto: Albers |
»Tu es sacerdos in aeternum« – du bist Priester in Ewigkeit: Diese Worte des Hebräerbriefes sind auf Jesus gemünzt, aber sie passen auch ganz gut auf den Rottenburger Sigisbert Schwind. Wer den 90-Jährigen treffen will, muss sich gut terminlich abstimmen. Jeden Tag ist er in einer anderen Gemeinde, hält die Messe, leitet Beerdigungen, ist bei Festen dabei.
Sigisbert Schwind ist, obwohl er einer der ältesten Priester der Diözese ist, immer noch einer der aktivsten. Er muss ja, sagt er: »Ich habe einen Vertrag mit dem lieben Gott: Wenn du willst, dass ich weiter für dich tätig bin, musst du mich gesund erhalten. Das tut er – also arbeite ich auch weiter.«
Das ist jetzt mit ein bisschen Humor gesagt. Tatsächlich treibt Sigisbert Schwind aber noch mehr um. Als der gebürtige Rottenburger 1958 dort im Dom zum Priester geweiht wurde, lagen 18 neue Priester vor dem Altar – und das war nur die Hälfte des Jahrgangs. Die katholische Kirche war damals eine sehr vitale Institution: »Ich hab die Kirche erlebt als ›ein Haus voll Glorie‹.« Und als eine sehr sakrale, in der Pfarrer schon kleine Herrgötter waren und die religiösen Riten ihre Kernaufgabe: »Ich finde es schade, dass meine Mitbrüder nicht so viel zelebrieren«, sagt er.
Jetzt könnte man die Biografie des Sigisbert Schwind abschließen: Der sich seine vorkonziliare Welt bewahrt hat, jeden Morgen mit dem Brevier ums Haus läuft, dem eucharistische Anbetung und Rosenkranz so wichtig sind und vor allem die tägliche Messe, dass er in Corona-Zeiten, als die Kirchen geschlossen waren, Kirchenfernsehen eingeschaltet und seinen Tisch zum Altar umgebaut hat. Da wurden Messen aus dem Vatikan übertragen, und Sigisbert Schwind feierte sie mit: »Ich habe mit dem Papst konzelebriert.«
Aber so einfach ist das nicht. Ja, die vorkonziliare Zeit war prägend – aber auf verschiedene Weise. Da war zum Beispiel die Sache mit den Evangelischen. Als Kind war ihm eingeschärft worden: Wenn er an einer evangelischen Kirche vorbeikomme und die Tür stände offen – dann sei es schon eine schwere Sünde, dort überhaupt hineinzuschauen.
Diese absurde Aussage hatte zwei Folgen. Erstmal drängten sich die Kinder vor dem Schlüsselloch einer verschlossenen Kirche, um einen Blick in das anscheinend so Spektakuläre zu erhaschen. Und Sigisbert Schwind war eher abgestoßen von dieser konfessionellen Konfrontation.
Er war jung und Quickborner. Diese katholische Jugendbewegung praktizierte liturgische Neuerungen wie die deutsche Messe. Und auch sonst richtete Sigisbert Schwind den Blick über die katholischen Grenzen: So radelte er von München nach Luzern zu einem ökumenischen Kongress – so jung war er da noch, dass er in Lederhose ankam.
So manches griff ja dann das Zweite Vatikanische Konzil auf. [...]
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