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Ausgabe 38/2016
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| Glaubensland |
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| Weisheit der Wüste (6): Einen Wüstentag einlegen |
»Und wenn es dir guttut, dann komm …« |
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In die Wüste gehen heißt, sich zurückziehen vom Lärm der Welt, um der Stimme Gottes zu lauschen und ihr zu folgen. Ein solcher Wüstentag, der zu Hause gestaltet werden kann, bringt Klarheit und vertieft die Spiritualität.
Foto: forcdan/fotolia |
Manchmal braucht der Mensch eine Zeit der Entspannung. Einmal runterkommen, die Seele baumeln lassen und ausruhen. Das ist wichtig für das innere Gleichgewicht und sorgt für die nötige Spannkraft, um den Alltag zu bewältigen. Ein Wüstentag aber ist kein Urlaubstag. Wüstentage dienen der Erneuerung und Vertiefung des geistlichen Lebens und sind eine Möglichkeit, Herz und Geist im Glauben fester zu verankern.
Franziskus von Assisi (1182– 1226) hat in einem Brief an seinen Mitbruder Leo einen wichtigen Hinweis für einen solchen Tag gegeben. Er schreibt: »Auf welche Weise auch immer es dir besser erscheint, Gott, dem Herrn, zu gefallen und seinen Fußspuren und seiner Armut zu folgen, so tu es mit dem Segen Gottes, des Herrn und mit dem Gehorsam gegen mich. Und wenn es dir notwendig ist, um deiner Seele oder deines sonstigen Trostes willen zu mir zu kommen, und wenn du zu mir kommen willst, Leo, so komm.«
Zwei Elemente sind hier angesprochen, die auch für einen Wüstentag wichtig sind. Franziskus betont seine Achtung vor der persönlichen Ausprägung des Glaubens jedes Einzelnen, wenn er schreibt: »Auf welche Weise auch immer es dir besser erscheint, Gott, dem Herrn, zu gefallen …« Es geht auch bei einem Tag in Zurückgezogenheit nicht darum, irgendwelche religiösen Programme durchzuziehen. Es geht vielmehr um ein aufmerksames Spüren und Hören, welche Anregungen des Geistes mir in der Stille, im Lesen der Heiligen Schrift, im Gebet geschenkt werden. [...]
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