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archivierte
Ausgabe 41/2008
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| Schuld und Vergebung (3) |
»Nimm’s nicht persönlich!« |
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Menschen, die kritische Worte persönlich nehmen und beleidigt reagieren, fühlen sich in ihrem Selbstwertgefühl angegriffen. Sie bewerten das Gesagte zu hoch und wittern eine generelle Ablehnung ihrer Person.
Foto: photocase/hui-buh |
Als Eva Hermann ihre gesellschaftskritische Meinung zu den Folgen der Emanzipation im Buch »Das Eva Prinzip« darlegte, gab es unter vielen Frauen einen Schrei der Empörung. Im Fernsehen befleißigten sich Talkshows und Politmagazine der vehementen Ablehnung ihrer Analyse, obwohl Therapeuten und Sozialwissenschaftler durchaus Wahres erkannten. In Leserbriefen wurde sie wochenlang angegriffen. Es wurden ihr auch Dinge unterstellt, die sie gar nicht geschrieben hat. Wer an Wunden rührt und unangenehme Wahrheiten sagt, wird zwar nicht mehr vor die Löwen geworfen, aber vor die Medien.
Wie kommt es, dass wir so heftig reagieren, wenn jemand ungeschminkt auf unsere Schwächen hinweist, selbst wenn wir gar nicht persönlich gemeint sind? Menschen, die kritische Worte persönlich nehmen und beleidigt reagieren, gelten als Mimosen. Sie fühlen sich in ihrem Selbstwertgefühl angegriffen, überbewerten das Gesagte und wittern eine generelle Ablehnung ihrer Person. Da nützen tausend Komplimente wenig; denn ein einziger Tadel vermag bei ihnen alle vorausgegangenen Komplimente zunichte zu machen. [...]
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